Ein wahrlich schönes Kurzwerk beschert uns der einsame Russe. So fusioniert er traditionellen Black Metal mit Post Rock der ersten Güte. Es kommen Alcest, Austere und Woods of Desolation in einem Topf. So hat sich Northern Silence berufen gefühlt, das bereits im November als Eigenproduktion digital veröffentliche Klangwerk weiter zu fördern.
Die Stücke sind alle sehr seicht und verträumt. Für die ganz Hartgesottenen ist also Durststrecke angesagt. Der ganz knallige Übersong fehlt leider ebenfalls. Dennoch sind die Stücke durchdacht, schön anzuhören und trüben gewollt auch jede noch so gute Stimmung. Pianoklänge, hallende Hintergrundklänge und eine unterkühlte Atmosphäre werden von einer recht schlichten Flüster- und Kreischstimme begleitet. Dadurch entsteht manchmal die Gefahr, dass sich der Hörer in der Oberfläche verliert und nicht die ganze Tiefe der Harmonien durchdringt. Wer dem Werk allerdings die volle Aufmerksamkeit schenkt, wird gut belohnt.
Schade ist die Chose nach kurzer Zeit vorüber. Denn obwohl Northern Silence gegenüber dem Digitalwerk noch einen Bonustrack obendrauf gepackt hat, vergeht die knappe halbe Stunde im Nu. Hört rein!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Northern Silence |
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Veröffentlichung |
2/2020 |
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Format |
EP |
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Land |
Russland |
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Genre |
Black Metal |