Einen richtigen Teppichkünstler haben wir mit Vladimir, dem Mastermind hinter dem russischen Duett mit dem unmöglichen Namen Sivyj Yar, enttarnt. Bereits seit eineinhalb Dekaden webt der Multiinstrumentalist schwarzmetallene Mythologien in atmosphärische Klangwelten.
Sivyj Yar strickt epische Hymnen in feinmaschige Gitarrenwände. Die Spulen aus Tastenklängen fügen sich dezent in die übrige Farbenwelt. Gekonnt gleitet das Handwebschiffchen durch die finsteren Muster organischer Spiritualität. Die Litzen aus Akustik und das Trommelwerk mit rohem Aufnahmeklang sorgen für rituellen Charakter und ein kühles Gesamtbild. Die vokalen Nuancen sind dabei schrill und kreischend. So entsteht ein beklemmendes Werk voller Melancholie, Schwermut und Trauer. Reine Passagen und rohe Raffeleien werden gekonnt in eine illustre Sequenz gereiht, wenngleich dunkle Harmonien den schrammelnden Hassteil dominieren.
Wer also feinmaschige Teppiche aus verträumt-atmosphärischen Klängen und progressivem Schwarzmetall zu mögen glaubt, solle sein Wohnzimmer unbedingt mit einem Sivyj Yar bereichern.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Avantgarde Music |
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Veröffentlichung |
1/2020 |
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Format |
CD |
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Land |
Russland |
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Genre |
Black Metal |