Ohne Vorankündigung – wie aus dem Nichts – knallt uns der Wiener Ausnahmekünstler Þ ein Donnerwerk vor den Latz. Kaum einer hätte es mitgekriegt wie sich Black Metal mit der Mechanik des Nachfolgeverfahrens Post Black Metal in Österreich so anfühlt. Dank den Italienern von Avantgarde Music kommt das eigentlich schon vor ein paar Monaten veröffentlichte Werk nun doch noch an eine breitere Masse.
Die Reise durch Melancholie und Einsamkeit wurde passenderweise in Island eingespielt und hat die Frostigkeit des Landes gekonnt eingefangen. Neben Þ haben sich dann auch die Isländer Kjartan Harðarson und Kristján Jóhann Júlíusson von Cult Of Lilith musikalisch verewigt. Damit ist die Überraschung des Österreichers dann doch nicht mehr so frappant, denn aus dem hohen Norden hat man schon ab und an derart eindringende Erstlingswerke gehört.
Die durchweg atmosphärischen Stücke verweben Melodie und die Finsternis des Schwarzmetalls, wenngleich die Gesangslinien fast schon im todesstählernen Grunz vorgetragen sind. Dies bleibt neben der dezent rumpligen Produktion dann auch der härteste Kritikpunkt. Ein schrilles Waldgeschrei hätte sich wohl noch besser in die kühle Atmosphäre eingeflochten.
Alles andere ist positive Überraschung pur.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
|
Label |
Avantgarde Music |
|
Veröffentlichung |
1/2020 |
|
Format |
CD |
|
Land |
Österreich |
|
Genre |
Black Metal |