Ein kurzer Rückblick: vor 25 Jahren, 1987, kam das Debutalbum einer unbekannten Band mit dem vielversprechenden Namen Testament raus. Das Kunstwerk trug den Namen "The Legacy" und gilt für mich immer noch als ein wichtiger Meilenstein des Thrash Metal’s.
10 Studioalben später schreiben wir das Jahr 2012: Testament haben sich mit fast 21’000 verkauften CD’s (in der ersten Woche) in Amerika auf Platz 12 in die US Billboard Top 200 hinein katapultiert! Ich wurde auserwählt, das neue Album "Dark Roots of Earth" zu reviewen! Die Vorfreude war gross und die Erwartungen dementsprechend hoch.
Testament, Urgestein des Bay Area Thrash Metal’s, melden sich nach fünfjähriger Pause zurück und knallen uns den Nachfolger des vielumjubelten "The Formation Of Damnation" um den Latz. Die Chemie zwischen dem Rampengott Chuck Billy und den beiden Gitarrenvirtuosen Eric Peterson und Alex Skolnick könnte nicht besser stimmen. Der Dampfhammer der Drums und der knackige Bass vereinen das Ganze zu einer Einheit, zu Testament.
Das Album ist extrem abwechslungsreich und bleibt auch nach mehrmaligem Anhören interessant. Die Tempovariation ist sehr gelungen. Nach langsameren, melodiösen Tönen wird immer wieder Vollgas auf die Tube gedrückt. Klar waren Testament auf früheren Alben auch schon härter unterwegs. Die Mischung aus Heavy- und Thrash Metal erklingt jedoch unwiderstehlich gut. Testament haben sich weiter entwickelt, ohne ihre Originalität und ihre Eigenständigkeit zu verlieren.
Es gibt auf "Dark Roots of Earth" mit dem Titelsong und "Cold Embrace" auch balladeske Lieder zu hören. Ich persönlich mag den Cleargesang von Chuck Billy bei den langsameren Parts nicht allzu sehr. Sein markiges Gesangsorgan eignet sich aber perfekt für den rauhen, schnellen und dreckigen Thrash Metal. Chucks druckvolle Shouts und Growls beweisen, dass er nach seiner schweren Krankheit wieder 100-prozentig fit ist!
Die Gitarrenfraktion überzeugt mit gekonnter Gitarrenarbeit und gepflegten Riffs. Sei es ein derbes Thrash-Gewitter oder aber melodiöse Mid-Tempo Parts, cool und locker schleudern die beiden ihre Solis aus der Hüfte. Respekt, hier sind wahre Könner am Werk!
Der Überknaller-Song "True American Hate" verdient in meinen Augen die Maximum-Punktzahl 13 Punkte! Besser geht es nicht!! Beim Gitarrensolo kriege ich jedes Mal Gänsehautfeeling pur. Wohlig fühle ich mich zurückversetzt in Zeiten, als "Over the Wall" oder "Do or Die" fangfrisch aus den Boxen dröhnten! Ich wünschte mir von der Band für’s nächste Album mehr solche kompromisslose und schnelle Songs!
Lasst mich noch einen Part aus dem Opener "Rise up" zitieren: "When I say rise up, You say War! Rise Up... War!" Auch dieser Song hat Ohrwurmcharakter und wird Live bestimmt von hunderten, wild zuckenden Headbangern mit hoch emporgestreckten Pommesgabeln abgefeiert werden.
Die limitierte Auflage von "Dark Roots Of Earth" enthält neben einer Bonus-DVD drei Cover-Songs von Queen, Iron Maiden und Scorpions sowie extended version von "Throne Of Thrones".
Fazit: Zieh dir die neue Testament rein oder mach dein TESTAMENT!!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Nuclear Blast |
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Veröffentlichung |
8/2012 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Thrash Metal |