Über Draugurinn ist wenig bekannt. Myspace lässt sich entnehmen, dass es wohl ein Soloprojekt aus Schweden ist. Aus dem Booklet der heute vorliegenden Scheibe "Daudada" wird man auch nicht schlauer. 6 Seiten unbedeutende Fotos, auf die ein paar Einzelrunen gedruckt wurden. Eine Tracklist in Runenschrift und das wars dann. Für Infofetischisten also schade.

Und was passiert, wenn wir die Scheibe abspielen? Man fühlt sich ein wenig wie in ein einziges, langes Intro geschubst. Denn hier gibt's Ambient auf die Ohren. Kein Gesang, reichlich synthetisches Dudel und atmosphärisches Wabern. Nach etwa 30 Minuten denke ich mir dann, dass ich entweder kein Gespür für diese extreme, minimalistische Musikart besitze oder "Daudada" wirklich nicht besonders toll ist.
Ich selbst wüsste nicht, wann ich den vorliegenden Songs aus Schweden mal konzentriert lauschen würde, beziehungsweise geniessend, wie es bei Ambient eben die gängige Genussart ist. Denn selbst zum Durchführen "dunkler Rituale" (ich schätze mal selbst in der Goth-Szene findet man besseres für böse dunkle Rituale wie Sex) gibt es bessere Soundtracks. Nichtsdestotrotz kann man sehr wohl sagen, dass die verbreitete Stimmung hier ziemlich düster ist. Es werden musikalisch weite, öde Landschaften kreiert, über die ein kalter Wind tobt und alles scheint tot.

Genauso wirkt das Album aber auch auf unsere musikalische Detailverliebtheit ein. Hier gibt es keine Ecken und Kanten, keine markanten scharfen Tonspielereien, die sich in den Gehörgang bohren. Ambient muss nicht unbedingt langweilig sein, hier ist das aber der Fall. Nur das konstante, bedrohliche Wummern und Einspielen zahlloser elektronisch erzeugter Sounds. Kurzum: Wer irre auf Ambient steht, könnte "Daudada" noch etwas abgewinnen. Ich tue das für meinen Teil nicht.

Albuminfo

Punkte

 

1/5

Label

Le Crépuscule du Soir

Veröffentlichung

11/2010

Format

CD

Land

Genre

Ambient