Ja und wer ist dieser nervige Statist dort im Hintergrund??? Oh, entschuldigung, das ist der Herr, der die gesamte Musik (ausser den Lyrics) für Fate Of A Dreamer geschrieben hat, hehe. Nun, zugegeben, dieses Review säumt das Pferd von hinten auf, denn schlussendlichen handelt es sich "bei diesem Herrn" um keinen geringeren als Arjen Lucassen, dem Kopf des Rockopernabenteuers Ayreon, und damit lässt sich auch gleich der Bandname aufschlüsseln. Ambeon ist eine Kombination der beiden Ausdrücke Ayreon und Ambient. Arjen hatte eigentlich geplant, aus ein paar Ayreon Ueberresten ein rein instrumentales Ambient Album mit ein paar Gitarren zusammenzuschustern. Glücklicherweise ist er rechtzeitig auf Astrid gestossen, die für ihn zwei Songs mit Gesang schmücken sollte. Daraus ist mehr geworden, und unterm Strich gibt's gerade mal noch zwei instrumentale Titel auf Fate Of A Dreamer. Der Rest wurde etwas umarrangiert und von Astrid anschliessend veredelt. Eine gute Entscheidung, denn wer braucht schon eine weitere Yoga-Platte?
Das Besondere an Fate Of A Dreamer ist, dass sich diese Scheibe keineswegs düster, sakral oder depremierend anhört, wie es oft der Fall ist, wenn fahnenflüchtige Metaller auf diesen Pfaden wandeln. Ambeon gehen in eine ganz andere Richtung, was sicherlich zu einem grossen Teil Astrid zu verdanken ist, denn denkt man sich ihre Stimme weg, bleibt bei vielen Tracks nur noch reine Esoterikstimmung übrig. Mit Astrid's Vocals hingegen wirkt Fate Of A Dreamer unglaublich relaxed, träumerisch und positiv.
Zudem präsentiert sich dieses Album als eine Aneinanderreihung von wundervollen Songs ohne Ausfälle (ausser den beiden Instrumentals, die sind irgendwie recht langweilig). Natürlich hat Arjen auch für dieses Projekt ein paar Gastmusiker hinzugezogen. Stephen van Haestregt war für die Drums und Percussions zuständig, Walter Latupeirissa hat am Bass gezupft, und für die Flöten, Fideln und sonstigen, kleinen Ergänzungen gab's noch vier weitere Mithelfer.
Fate Of A Dreamer ist schlichtweg grandios geworden, wenn man mal so grosszügig ist und die beiden Instrumentals ausser acht lässt. Schlecht sind sie ja nicht, besonders faszinierend aber auch nicht. Jedenfalls kann man diese Scheibe immer und immer wieder hören, ohne dass sie an Magie verliert. Als Anspieltips seien das gefühlvolle High, das federleichte Cold Metal (super Adjektiv für diesen Titel, was?) und das folkige, beswingte Lost Message genannt.
Albuminfo
Punkte |
0/5 |
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Label |
Transmission Records |
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Veröffentlichung |
7/2001 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Ambient |