Sofort mit den ersten Schleiern einleitender Tastenteppiche versteckt sich die subtropische Herbstsonne Nordafrikas und katapultiert den Klanggeniesser in Regionen um den Polarkreis. Unfrivole Schleiforgien und eiskaltes Rohtrommeln kontaminieren das Höreruniversum. Rabenhafte Kreischlaute erzeugen Gänsehaut. Wir sind endgültig in die Katakomben Hetroertzen’s abgestiegen.
Trotz kompromissloser Fiesheit bleiben die Vorträge der südamerikanisch bewurzelten Frostkapelle im Ohr. Dafür sorgen dezente Melodiebögen genauso wie Stereogekeife wie man es von Hetroertzen kennt. Musikalisch hat sich nämlich seit "Rex Averno" nur wenig geändert. Vielleicht ist in der ganzen Düsternis etwas mehr Harmonie auszumachen, wie die hymnischen Sequenzen von "Perpetual Eclipse Stigmata" andeuten, doch hält sich dieser Aspekt weiterhin in homöopathischen Dosen. Auch etwas weniger Tieftönigkeit und mehr rabenhafter statt wuchtiger Gesang fällt auf. Dass man aber weiterhin lieber mit grobem Geschütz in ungestümer Hochfrequenz losfeuert zeigt unter anderem "Mystery Of The Fallen", das zwischen Artilleriesalven, Maschinengewehrfeuer und Panzergrollen fibrilliert. Insbesondere die gewohnt sphärischen Passagen reissen weiterhin gekonnt vom Hocker. So erhebt sich beispielsweise "The White Priestcraft" aus schleierhaftem Schlepptau bis hin zu zwischenzeitlich Burzum-haften Schlagrhythmen. Ein wahrlich mächtiges Machwerk, das mit plötzlichem Aufschrei und gezielten Tempiwechseln fesselt. Dass der ganzen Chose stets satanisches Potential innewohnt, ist beinahe selbstverständlich. Mit der Truppe weiss man also immer noch, was man kriegt.
Wer Hetroertzen schon immer mochte, wird mit "Exaltation Of Wisdom" glücklich werden. Wer hingegen auf signifikante Veränderungen spekuliert hat, investierte in einer Baisse.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Lamech Records |
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Veröffentlichung |
11/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |