Mit "Manifests Of Human Existence" liegt mir ein progressive Death/Thrash Metal Album der griechischen Echidna vor. In der Mythologie ist Echidna die Mutter aller Monstren und ist halb Mensch – halb Schlange. 2005 gegründet, lieferte die Band im Folgejahr ein Demo ab, um weitere vier Jahre später das Debut folgen zu lassen.
Diese Zeit bereicherte den Sound der Band gewaltig. Das Demo besitzt schon genügend Kraft und Ideen um zu gefallen, doch ist es ein Kind das gerade das Laufen gelernt hat, während das Debut professioneller Bergsteiger, Langläufer und Sprinter zugleich ist.
Schon im ersten Durchgang war ich sehr angetan. Doch mit jedem weiteren scheint die Platte unermüdlich noch eins oben drauf zu legen. Die Wurzeln des DM und TM sind vorrangig und werden stark in Szene gesetzt, während regelmässig unverzerrte Anteile zur Auflockerung eingeschoben werden. Diese können von der Gitarre, gerne aber auch von einer Tzouras oder dem Bass stammen, was das Gesamtbild stark aufwertet.
Der Sänger hat ein beeindruckend variationsreiches Organ. Egal ob die raue Thrashstimme höher, tiefer oder kehliger gesungen wird, gegrunzt oder gekreischt wird, es geht unter die Haut und passt wie die Faust aufs Auge. Die übrigen Vier wissen aber auch genau was sie tun. Geniale Melodien und Läufe, werden durch präzises, ideenreiches Drumming und einen Bass, der weit mehr darf/kann als Grundtöne zu spielen, vervollkommnet.
Auch die Produktion lädt zum Schwärmen ein. Transparent, druckvoll, die nötige Wärme für die ruhigen Passagen und vor allem einen Beigeschmack von Nostalgie, als ob sie die bestproduzierte Platte der 90er sei.
Bei dem was hier pro Lied passiert, ist es nicht möglich unter zwei DIN-A4 Seiten(Kurzfassung) en detail zu gehen. Um sich einen Eindruck zu verschaffen, rate ich die myspace-Seite zu besuchen und dort das Demo als auch eine 4-Track-Promo des Albums gratis runter zu laden.

Fazit: Mit "Manifests Of Human Existence" haben Echidna ein Debut-Album veröffentlicht, dass die Messlatte für Nachfolgendes sehr hoch gesetzt hat. Diese Platte trägt das Prädikat "progressiv" vollkommen zu Recht, ohne dabei verworren oder schwer zugänglich zu erscheinen. Jeder, der DM oder TM mag muss hier ein Ohr riskieren. Wer Progressives zu schätzen weiss bzw. sein Steckenpferd nennt, wird hier sein Herz verlieren.

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

10/2010

Format

CD

Land

Genre

Death Metal