Puh, selbst für penetrierte Tech Metal Fetischisten ist das hier keine leichte Kost. Direkt beim ersten Hören erinnern mich die Russen an die Ausnahmeband Meshuggah. Hier haben ein paar Leute wirklich was drauf. Obwohl ich im Bereich des technischen Death Metal immer auf der Suche nach neuen Highlights bin, waren mir Defect Designer bis heute kein Begriff. Leider!

Sämtliche Songs auf "Wax" bleiben hier durchweg in seichteren Geschwindigkeitsgewässern und warten trotzdem, während jedem Teil des Albums, mit einer unglaublichen Portion an Brutalität und Druck auf. Wunderbare "Gitarrenzupfarbeit" paart sich hier mit höllischen Riffs und äusserst tightem Schlagzeugspiel. Der Song "Almost Ready" ist ein perfekt erzogener Bastard aus cleanem Gezupfe, vertracktem Geschredder und zunächst undurchsichtigem Songwriting. Das macht Leuten, die auf anspruchsvollen Death Metal stehen, wirklich Spass.

Defect Designer wissen zu überraschen. Erwartet man nach kaum nachzuvollziehendem Chaos fiesen Höllensound, verdutzen einen die Osteuropäer mit Metalcore lastigen Melodien. So beim Song "Vegetable". Trotz allem Könnens nimmt man sich nicht zu ernst. Mitten im genannten Song ertönt plötzlich ein, etwas albernes, aber irgendwie sympathisch anmutendes, "eins, zwei, drei, vier".

Wenn man bedenkt, dass die mir hier vorliegende Platte "Wax" das Debut der Band darstellt, ist man gespannt darauf, zu was es die Mannen in Zukunft noch bringen werden. Bis jetzt ist das hier ein ganz heisser Tipp für Freunde von Bands wie Meshuggah und Co, obwohl man das "Co." hier eigentlich wegfallen lassen muss, weil Defect Designer genauso eine Ausnahmeband darstellen wie eben genannte Gruppe.

Fazit: Super Sache für hart gesottene Feinkost Metaller. Ganz, ganz grosse Songwritingkunst!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

My Kingdom Music

Veröffentlichung

10/2009

Format

CD

Land

Genre

Death Metal