Spontan kommt mir nämlich keine Band in den Sinn, die den aus dem urwüchsigen Pagan Metal entpuppten Black Metal im deutschen Untergrund derart ausgereift und entwickelt repräsentiert wie Ars Irae.
Warum bekommen andere Formationen also stets den Vorzug?
Oder haben Ars Irae einfach nicht das Ziel, sich an ein Label zu binden?
Fragen über Fragen, die auch das neueste Werk "Unter der Erde" nicht beantworten wird...
Wie zu erwarten war servieren die Bayern einmal mehr paganen Schwarzstahl der gehobenen Güteklasse und scheinen sich tatsächlich von Produktion zu Produktion weiterzuentwickeln, anstatt auf welchem Level auch immer zu verharren und sich auf dürren Lorbeersträusschen auszuruhen.
Freilich reisst man weder kreativ noch technisch dickere Mauern nieder (welche Band tut das heutzutage schon noch?), bewerkstelligt aber eine feine Selektion bissiger Singspiele, die vorrangig von der treibenden Gitarrenarbeit und den vertrackten und dennoch nachvollziehbaren Melodien leben.
Die wenigen Längen, die sich ins Songwriting geschlichen haben, werden von den prominenten Gastakteuren Gaby Koss und Max Marquardt ausgemerzt, deren Mitwirkung einen nachhaltig freundlichen Effekt erzielt.
Aufgenommen wurde "Unter der Erde" in den Helion Studios in München, der Sound ist optimal ausgefallen und unterstreicht die Ambitionen der Süddeutschen.
Ohne das Scheibchen also in alle Einzelteile zu zerlegen spreche ich eine Empfehlung für Ars Irae und "Unter der Erde" aus.
Jeder, der sich für bodenständigen, deathigen Schwarzmetall interessiert, sollte hier einen Versuch wagen und der Band aus dem Amateur-Status keinen Strick drehen, denn sie bietet allemal mehr, als so mancher Label-Act.
Kurz: Eine gute, runde Sache!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
10/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |