Woodland präsentieren uns eine relativ ausgewogene Mischung aus Folk Metal und leichten Einschüben aus dem Heidenstahl. Ab und an erinnert das Dargebotene an Suidakra in Down-Tempo oder Riger in pinke Seide verpackt.
Man hat sich jedenfalls Mühe gegeben, die Musik innovativ und interessant klingen zu lassen. Aus verschiedenen Genres zog man also gewisse Essenzen heran, die verarbeitet wurden. Das macht es relativ schwer, ein eindeutiges Genre zu erkennen. Aber darauf kommt es ja auch nicht an.
Denn viel wichtiger ist der Fakt, dass "Dreamality" ziemlich flach daherkommt. Im Sinne von Spannung, Tiefgang, Atmosphäre. Langweilig. Die Lübecker kratzen kaum an der Oberfläche der auf Aussenreize reagierende Emotionsmembran des Durchschnittsmetallers. Das ist schade, denn Können ist da. So kann Sängerin Koop beispielsweise im Titeltrack begeistern. Die musikalische Exzellenz bleibt zwar aus, aber insgesamt rundet der Gesang alles ab und kann in Verbindung mit den harschen Vocals des Kollegen Schmidt einiges raushauen.
Alles in allem liefern Woodland hier eine Scheibe ab, vor der ich jene Leute nur warnen kann, die ohnehin die Schnauze voll haben vom aktuellen Pagan-Gedöns und Mythologie-für-Stehpinkler-Musizieren. "Dreamality" hakt nämlich alles ab, was man sich von einem Vertreter dieser modernen Heidenwelle wohl wünscht. Vor allem eben textlich. Und das nervt extrem. Schlachten, Meer, Krieger, Fernweh, Freiheit. Alles frech bis böse im Avril Lavigne Stil vorgetragen. Lahm.
Ich denke, die Lüneburger haben ihre Kräfte einfach ins falsche Genre gesteckt. Sicher, solange sie sich selbst für ihre Musik begeistern können, wird es weitergehen und funktionieren. Sie werden allerdings in den Kreisen der wahrhaft groberen Fans keinen Anklang finden, solange sie ihre Instrumente und Worte dermassen mit Weichspüler waschen.
Albuminfo
Punkte |
2/5 |
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Label |
CCP Records |
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Veröffentlichung |
3/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Pagan Metal |