Poesie gebettet in schamanische Ritualmusik. Das bietet "II", das neuste Werk aus dem Bonner Zeitgeisterumfeld.

Eine kleine lyrische Kostprobe gefällig?

"Am Himmel thront sie und wacht
Inmitten der Gestirne von goldener Pracht
Alle Farben des Tages, in ihr Licht getaucht
Sie trägt den Namen aller Gräber
Wie ein vergessener Klang erzählt sie
Von den Toten und verlässt uns nie
Alle Farben des Tages, in ihr Licht getaucht
Sie wird uns nach Hause führen"

Der Barde Christian Kolf dringt mit seinen Klängen in andere Sphären vor, wenn man sich den Lauten hingibt und sich Gruenewald öffnet. Die meditativen Rhythmen dringen behutsam ins Unterbewusstsein ein. Der musikalische Medizinmann beschwört eine tieftraurige, bedrückende Atmosphäre. Gruenewald steigert gekonnt den Trancezustand und ruft Träume als auch Albträume hervor. Es wird mit verschiedensten Weihrauchnuancen experimentiert. Man Liebäugelt mit obskurem Jazz und englischer Sprache. Und nein, ganz so schwarz ist das Album nicht. Es schimmert stets etwas Hoffnung und Zuversicht durch, wenn auch sehr schwach.

In der Tat weitschweifige, schwer verdauliche und ernste Musik! Ich persönlich kann mit diesem düsteren New Age-Kram gar nichts anfangen und daher empfinde ich die Klänge als nur Langweilig. Wer aber auf Pink Floyd, Dead Can Dance oder einfach nur Ritualmusik abfährt sollte unbedingt ein Ohr riskieren. Bemerkenswerteste ist das Album auf alle Fälle!

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Zeitgeister Music Distribution

Veröffentlichung

3/2010

Format

CD

Land

Genre

Ambient