"Am Anfang gab es keinen Oberhimmel, weder Erde unten, noch nirgends Gras", so erzählen uns die Barden von Odroerir den Anfang der Welt und untermalen ihre Interpretation der heidnischen Texte aus der Edda mit folkrockigen Gitarrenklängen. Doch was wäre ein Heidenwerk ohne authentische Instrumente?

Genau das haben sich die Thüringer auch gedacht und ergänzten ihre hochmelodiösen Kompositionen mit Flöte, Mandoline, Schalmei, Maultrommel, Geige und Perkussion. Zusammen mit dem männlichen und weiblichen Deutschgesang ergibt das exakt, was man erwartet, wenn sich Leute von Menhir und XIV Dark Centuries zusammen tun: Feinster Pagan Rock / Metal. Ihrem Bandnamen (Odroerir ist der Skaldenmet aus der Edda) werden die Deutschen nicht immer gerecht. So ist nicht unbedingt eine ausgelassene Stimmung zu erwarten. Die Stücke sind vielmehr tieftraurig oder anmutig theatralisch. Das Sextett hätte durchaus mehr Akzente setzen können. Chöre, überschwängliche Gitarrensoli und akustische Einlagen sorgen dafür für ein gehöriges Nostalgieambiente.

Nun, "Götterlieder" ist ein Werk der sehr idyllischen Art geworden und dürfte Freunde von Pagan Metal-Klängen aber auch von Bardenklängen im Stile von Carved in Stone oder Mittelalterklängen im Stile von In Extremo ansprechen. Es ist zwar keine Scheibe, die ich mir in Endlosschleife anhören möchte - dazu kommen die Metalanteile gegenüber dem Folkrock zu kurz - aber dennoch ein Silberling, dessen Qualitäten sich in einem Moment des Innehaltens nicht verstecken lassen. Reinhören!

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Einheit Produktionen

Veröffentlichung

12/2005

Format

CD

Land

Genre

Pagan Metal