Faagrim besteht aus zwei Personen, von denen der gleichnamige Faagrim das Hirn hinter der Truppe und die Kompositionen stellt. Ich spare mir weitere Worte, denn hier haben wir es schlicht und ergreifend mit deutschem Schwarzstahl zu tun.

Und wer die Werke hinter Christhunt Productions prinzipiell kennt, weiss auch wie sie akustisch daherkommen (Ideologie aussen vor, denn die hat bei Faagrim keinen Stellenwert). "Blutfrost" reiht sich perfekt ein und klingt, wie deutscher Untergrundstahl immer klingt. Eine recht raue Produktion; ein scharfkantiger Overdrive ruht auf den Gitarren und wir geniessen stampfenden Scheppersound vom Schlagzeug ausgehend.
In "Winterstille" und "Unter einer Krone Dach" kommt das Laienhafte an der Scheibe am deutlichsten rüber, denn die hier präsentierte unverzerrte E-Gitarre lässt mein musikalisch nicht absolut unversiertes Gehör zucken – sind die Saiten hier leicht verstimmt? Es scheint so. Jedenfalls sind die Noten in einer akzeptablen Weise unperfekt angeschlagen und nicht immer völlig im Takt. Das verleiht dem ganzen aber einen gewissen Charme anstatt scheisse zu klingen. Zumindest meistens. Teilweise klingen die Riffs doch durchaus extrem billig und einfallslos. Glücklicherweise neutralisiert man diese Eindrücke direkt wieder durch darauf einsetzende Knüppelpassagen des Schlagzeugs, die wirklich sehr gelungen sind. Faagrim selbst liefert die Vocals für sein Projekt, ein matschig blutiges Predigen, ein relativ kraftloses Krächzen.

Anhängern der wirklich abgrundtiefen Undergroundsounds wird auf "Blutfrost" zu viel Melodie vorhanden sein. Beziehungsweise etwas, das wohl am ehesten als Gedudel kategorisierbar ist. Wer aber prinzipielles Interesse an den Ausgeburten der deutschen Untergrundszene hat, darf hier ein Ohr riskieren; wohlgemerkt ohne revolutionäres Tongut zu erwarten.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Christhunt Productions

Veröffentlichung

1/2010

Format

CD

Land

Genre

Black Metal