Ich weiss schon, es kommt gleich wieder die Kritik, dass ich ständig so hohe Punktezahlen vergebe. Aber was soll es. Das Album habe ich gehört und seit dem rotiert es im Player. Hätte ich eine physische Scheibe hätte sie es von der Hitze bereits komplett verbogen. Die Mp3’s sind wenigestens Temparaturresistent. Die CD habe ich mir heute allerdings noch gekauft. Gerade beim Autofahren hab ich am meisten Zeit zum Musik hören. So etwas geniales haben Rotting Christ seit "A Dead Poem" nicht mehr fabriziert.

Oben genanntes Album war übrigens auch das einzige der Griechen, das bei mir richtig zünden konnte. Und dieses habe ich mir 1997 eher zufällig gekauft. Seit dem höre ich mich regelmässig in die neuen Scheiben rein und habe auch ältere Sachen angetestet, aber so geniale Ohrwürmer gab es nie wieder und auch live ging ich immer nur bei den Stücken dieses einen Albums ab. Das ist jetzt vorbei, denn nun gibt es "Kata Ton Daimona Eaytoy".

Auch vorbei ist es mit Eingängigkeit, denn das Album ist sehr abwechslungsreich, ja geradezu sperrig. Und es haut trotzdem voll rein. Vom ersten Augenblick geht es richtig unter die Haut. Es gab erst wenige Alben, die ähnliche Gefühle bei mir auslösten. Zum einen ist da "Isa" von Enslaved, dann gibt es "Montoheist" von Celtic Frost und "Seance" von Dark Fortress schlägt ebenfalls in eine ähnliche Kerbe. Die Frage ist, was macht diese Alben zu dem was sie sind - oder besser - wie erkläre ich was Euch auf der neuen Rotting Christ Scheibe erwartet?

Auf jeden Fall gibt es hier keine Stücke nach dem Standardschema. Es ist eher eine Mixtur aus vertonten Gefühlen. Brachial, düster, erdrückend. Nehmen wir einmal "P'unchaw Kachun - Tuta Kachun". Chöre, fette Riffs und ein sperriges Schlagwerk kreieren eine Endzeitsimmung. Es scheint keinen Ausweg zu geben. Von Anfang an spitzt sich alles zu. Gekeiffe und Chöre unterstützden fette Gitarrenriffs beim verkünden des Unausweichlichen, bis sich an einem Höhepunkt alles in einer eingängigen Gitarrenmelodie und einem normalen Schlagzeutakt entlädt. Man fühlt sich befreit und erfreut sich eines genialen Riffes, bestenes geeignet zum mitbangen.

So zieht sich das gesamte Album hin. Der Wahnsinn ist, es gibt kein Stück, das ich weiter drücken würde, nur weil ich das Album bereits zum fünften Mal in Folge höre. Da folgt ein Gassenhauer dem Anderen. Zwar leicht unterschiedlich an Intensität und Eingängigkeit, aber kein Stück ist minder genial. Hört Euch einfach einmal oben angesprochens "P'unchaw Kachun - Tuta Kachun" oder "Kataton Demona Eaftou" an.

Wer übrigens die Wahl hat, der sollte zur limitierten Version greifen. Der Bonus-Track "Welcome to Hel" hat es noch einmal richtig in sich.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Season of Mist

Veröffentlichung

3/2013

Format

CD

Land

Genre

Black Metal