Satanic War Black Metal ist Krieg - oder so ähnlich.
Einer solchen Parole jedenfalls laufen Aguynguerran hinterher, eine schwarzmetallische Delegation aus Belgien, der man alleine schon des Bandnamens wegen Punkte abziehen sollte.
So sicher wie das Nema in der Ehcrik ist, dass man, sobald man es mit einer Band aus Belgien zu tun hat, über Verbindungen, Verknüpfungen und Verschlingungen mit und zu Enthroned stolpert - so auch im Falle von Aguynguerran.
Sänger Nguaroth ist nämlich inzwischen bei den grossen Brüdern eingestiegen und es ist verwunderlich, warum er dennoch an seiner ehemaligen Truppe festhält und nun mit "Perverting The Nazarene Cult" sogar das erste Album der Bandhistorie veröffentlicht.

Hörbar ist es dem guten Nguaroth nicht möglich, viel Zeit, Engagement, Elan und Kreativität in Aguynguerran zu investieren, denn hätte er dies getan, dann wäre sicher ein beachtlicheres Ergebnis herausgekommen als das vorliegende Langeisen.
Eine gute dreiviertel Stunde lang schrammelt man nett gemachten aber an sich belanglosen Black Metal herunter, wobei jeder noch so gute Ansatz gnadenlos von der dumpfen Produktion erdrosselt wird und es recht schwer fällt, das Material zu durchschauen.
Erkennbar ist, dass zwischen dem Brei aus Gitarren, Schlagzeug und Kreischstimme eine Portion Aggressivität verborgen liegt, die nicht von schlechten Eltern stammen kann.
Da Aggression alleine aber nicht immer ausreicht, mittelmässiges Songwriting zu kompensieren, hilft dieser Pluspunkt dem Gesamtwerk auch nicht wesentlich auf die Sprünge.
Nicht übel ist grundsätzlich die Gitarrenarbeit, die, so erkennbar, den grössten Wirbel macht und meine Aufmerksamkeit zumindest einige Male festhalten kann.

"Perverting The Nazarene Cult" ist ein Paradebeispiel für ein Album einer Band, die vielleicht viel mehr kann als geboten, momentan jedoch noch nicht den Reifegrad erreicht hat, aus ihrem Potenzial auch wirklich ein komplettes, stimmiges und packendes Endprodukt zu formen.
Ich rate daher jedem Interessierten, sich vor dem Kauf der Scheibe gründlichst in die Abgründe Aguynguerrans einzuhören - eventuelle hohe Erwartungen würden gnadenlos enttäuscht.
Insgesamt also ein durchschnittliches Teil, das man nicht unbedingt haben muss.
Warten wir lieber ab, ob da irgendwann noch mehr kommt.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Shiver Records

Veröffentlichung

6/2008

Format

CD

Land

Genre

Black Metal