Brutal Death Metal oder auch Death Metal im Allgemeinen ist ein in meinen Augen leider sehr überlaufenes Genre, in dem viele Bands gewisse Urväter kopieren ohne dabei einen grossen individuellen Stempel auf ihrer Hände Werk drücken zu wollen bzw. können. Das kann man natürlich eigentlich über so ziemlich jedes Metal Genre sagen, aber irgendwie erscheint mir besonders im (Brutal-)Death der Stempel "lieblos" immer häufiger immer unangebrachter, was natürlich leicht schizophren ist, schliesslich geht es hier ja um seelenloses Geknüppel, aber zu viel zu wenig Seele ist dann doch auch nicht gut. Finde ich zumindest.
So dachte ich zunächst, dass es sich auch bei Contempts Drittwerk "Blasphemy" um solch ein dahingerotztes Einschlafalbum handeln würde, doch wurde ich beim Anhören einigermassen überrascht. Zum einen habe ich, wenn ich die Scheibe von vorne bis hinten durchhöre, nicht ständig das Gefühl ich würde den drölfzigtausendsten Abklatsch von [hier beliebige prominente Death Produktion einsetzen] hören, sondern mehr das Gefühl zwar altbekanntes zu hören, aber doch irgendwie ein bisschen interessanter und innovativer als an so manch anderen Stelle, die da rechts und links des Weges semi-fröhlich ihr brutales Süppchen kocht.
Überrascht hat mich ehrlich auch gesagt das relativ gute Soundbild der Scheibe, denn als ich im Inlay die Logos von Ibanez und Line 6 sah, so wie die Worte selbst-produziert las, fürchtete ich schon das schlimmste. Das war unbegründet. Zwar haben Contempt nicht den ultimativen eigenen Mördersound, den es noch nie auf diese Welt gab(!!!!) gefunden, aber immerhin schafft man es recht eigen zu klingen und nicht mit zugebassten Gitarren alles Andere aus dem Soundspektrum herauszuhängen. Besonders gefallen tut mir hier im Übrigen das Schlagzeug, dass mit knochentrockenem Geprügel einfach noch eine schöne, stumpfe Fraktion roher Gewalt in das akustische Treiben hinein impft.
Alles in allem haut "Blasphemy" mich nicht so wirklich vom sprichwörtlichen Hocker, aber ich muss den Jungs von Contempt doch lassen, dass sie es in einem von stumpfen Kopien überlaufenen Genre schaffen, relativ eigen zu klingen und ich denke dass der Silberling für Leute, die dem Brutal Death mehr zugewandt sind als ich, doch sicherlich die eine oder andere Stunde Unterhaltung liefern kann. So reicht es doch immerhin fürs Prädikat hörbar.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
6/2009 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |