Die Hessen von Discreation haben das Wort Groove für sich gepachtet. Fast alle Stücke ihres ersten Volllängealbums bergen mindestens eine Schlepppassage mit Kopfnickcharakter und erzeugen das Gefühl, von einer grollenden Dampfwalze überrollt zu werden. Vader und Bolt Thrower dürften wohl auf den Top Ten Listen der fünf Mitstreiter ganz oben stehen, sind doch diverse Anlehnungen an ebengenannte Formationen auszumachen. Dennoch fehlt Discreation trotz der deutlichen Steigerung gegenüber ihrem vorangegangenen Demo noch der letzte Biss, wirklich eigenständige Musik zu kreieren.

Dabei stimmt das Umfeld vollkommen: Die zweite Eigenproduktion der Band wird von einem professionellen Cover geziert, von einem sauberen Beibuch begleitet und kommt nicht zu letzt in einem richtig guten Soundgewand daher. Gerade diese um Welten verbesserte Klangqualität rehabilitiert die Jungs dafür, dass sie zwei der älteren Stücke für "order to advance" erneut eingespielt haben. Auch die innovativen Ideen bleiben insbesondere im Gesangsbereich mit teilweise übereinander gelegten Stimmen nicht ganz aus. Der neue Sänger Kai macht sich eindeutig besser als Vorgänger Martin. Dennoch schleicht sich bei mir der Eindruck ein, vieles bereits vor zehn Jahren einmal gehört zu haben. Erst wenn die Band sich aus dem Schlepptempo herausbewegt und mit Melodiebögen zu variieren beginnt, entsteht etwas mehr Euphorie. So rechtfertigen die Songs "1914" und das eingängige "awakening" allemal, "order to advance" als überdurchschnittliche Veröffentlichung durchgehen zu lassen.

Wenn Discreation ihren bisher eingeschlagenen Weg weitergehen, sich von Scheibe zu Scheibe weiterhin so verbessern und schliesslich ihren "Auftrag zum Vorrücken" ernst nehmen, darf man auf künftige Veröffentlichungen gespannt sein!

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

4/2005

Format

CD

Land

Genre

Death Metal