Etwas ist faul im Stiefelstaat. Dem Gothic Metal seit jeher nicht abgeneigt, kommen speziell aus den südlicheren Gefilden rockigere Klänge der dunkleren Sorte. Wer jetzt aber glaubt, hinter jeder italienischen Band verstecken sich Könner wie die Jungs von Klimt 1918, ist deutlich dem falschen Dogma zugeneigt. The Void erschaffen auf "Visions of the Truth" beileibe nichts eigenes, höchstens ein Sammelsurium aller Veröffentlichungen des traditionellen Gothic Metal-Genres, die es je gab.

Natürlich fallen da im Infoschreiben Namen wie Paradise Lost, Moonspell, Tiamat, Type O Negative usw... von alledem haben The Void recht wenig. Schon gar nicht die Klasse, die jede dieser Bands in den späten 90ern einmal ausgemacht haben. Höchstens etwas Heavenwood und ganz entfernt The Vision Bleak für die jüngere Generation kann man erkennen. Um aber in der ersten Gothic Rock-Klasse mitzuspielen fehlt neben dem guten Songmaterial auch ein vernünftiger Sound. Dieser ist bei The Void eindeutig zu dumpf und undifferenziert.

Am meisten Probleme macht aber die Zusammenhangslosigkeit der einzelnen Stücke. Jedes klingt nach einer anderen der genannten Vorbildbands, da kommt einfach nicht die für diese Musik richtige Stimmung auf.

Natürlich ist nicht alles an "Visions of the Truth" schlecht, fast jedem Stück kann man irgend einen schlüssigen Teil abgewinnen, auch der Gesang ist meistens recht akzentuiert und stilvoll eingesetzt. Insgesamt taugt "Visions of the Truth" lange nicht genug, wo es doch viel bessere Vorlagen gibt. Und bei einem Kind der 90er wie dem Rezensenten lässt sich mit dieser Umsetzung von Gothic Metal schon lange nicht punkten.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

My Kingdom Music

Veröffentlichung

7/2008

Format

CD

Land

Genre

Gothic Metal