Wie bereits erwähnt, kenne ich von vorliegendem Werk abgesehen, noch keine andere Veröffentlichung von Headshot und wie ich vermute, ist dies auch nicht von Nöten. Die Norddeutschen klingen mit ihrem Stil, einem von Exodus und Forbidden inspirierten Bay-Area Thrash, absolut trittsicher und ausgereift, sodass sich die Vermutung aufdrängt, die vier Jungs haben sich ihrer Sache schon vor einer Dekade verschrieben. Ein eigenes, individuelles Gesicht hat das Gespann auch, was einerseits der starken gesanglichen Leistung des Fronters Andi Bruer zu verdanken ist, andererseits den virtuosen Fingerfertigkeiten der Saiten-Reisser. Bemerkenswert ist, was den Gesang betrifft, besonders die schiere Bandbreite der verschiedenen Stile, die der Vokalist überzeugend von sich gibt. Was die Gitarren betrifft, so braucht man nichts anderes zu unternehmen, als sich die knapp neunminütigen Titelnummer des Silberlings zu Gehör zu führen. Vier Finger springen auf dem Griffbrett umher und vereinen dabei Geschwindigkeit wie Souveränität, womit der Grossteil der Konkurrenz locker überboten ist. Bis auf das technisch sicherlich grossartige, aber langweilige instrumentale Stück "The Swarm" rockt die Scheibe jedoch von vorne bis hinten. Der Thrash-Purist könnte sich gegebenenfalls an dezenten modernen Einflüssen stören, sonst gibt es jedoch keinen Grund zum Meckern. Oben drauf gibt es sogar noch eine dicke Produktion, die für eine Untergrund-Formation wie es Headshot eben ist, schlichtweg beeindruckend ist.
Mit "As Above, So Below" ist den Braunschweigern ein sauberer Kopfschuss gelungen. Eine brennend interessante Frage wirft diese Scheibe deshalb in mir auf: Wie kann eine Band einen derartigen Killer veröffentlichen und trotzdem noch so tief im Untergrund stecken? Eine Antwort kenne ich nicht.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Firefield Records |
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Veröffentlichung |
7/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Thrash Metal |