Individualität ist ein seltenes Gut und so lassen sich immer mehr Bands etwas einfallen, um aus der Masse hervorzustechen, sei es nun mit ausgefallenen Digipacks, zusätzlichem Videomaterial, oder einfach durch ein ausgeklügeltes Design. Jeder Sammler kennt es, man möchte DAS BESONDERE besitzen und bei "Winternight" besitzt man das ersehnte Unikat. Die neue Pressung "Rache" ist auf gerade mal 96 Stück limitiert, sprich, wir begeben und auf die Fährten von rarem Material.
Keine CD gleicht der anderen, auf Grund eines ausgeklügelten Systems. Handnummerierte Einzelstücke, die in insgesamt vier verschiedenen Farbdesigns glänzen sind schon mal einen Blick wert (von gold glänzend, über gold matt, zu silber glänzend und über silber matt).

Musikalisch betrachtet ist die Band im Aufbruch und hat vorerst eine Rückblende in alte Schaffenstage gegeben. Nach fast 10 Jahren sind die Songs nicht in Vergessenheit geraten, sondern wurden mit Mühe erneut vertont und auf ein aktuelleres Niveau gebracht.

Schon vom Cover nicht zu verkennen handelt es sich stilistisch um die Urtöne des Pagan Black Metal Genres. Heroische Männerchore treffen auf akustische Gitarrenzupfer, durchdrängt von rhythmisch verzerrten Gitarren mit schwarzmetallischen Growls. In Sachen Rhythmus treffen es die Jungs recht gut. Die Musik wirkt in ihrer Zusammensetzung angelehnt an nordische Grössen, wie Isengard, Storm und weiteren, die aus jener Sparte entspringen.
Man kann beim Hören des Albums nicht von einem bestimmten Aufbaumuster sprechen. Im stetigen Wechsel treffen einfach gehaltene, aber doch sehr stimmigen Melodien, mit rauen Klanggewittern aufeinander. Ein besonderes Lob geht an den schwarzmetallischen Gesang, der nicht überladen wirkt, sondern sehr passend, im Gegensatz zum vielleicht manchmal unpassend geeigneten Cleangesang, besonders in Liedern wie "In alten Zeiten" bei dem beide Stimmlagen übereinander gelegt wurden.
Etwas unpassend im Konzept wäre der doch verräterisch klischeehaft klingende Song "Die Rache Mittgarts". Winternight stellt sehr schön unter Beweis, dass sie in langsamen Passagen sehr gut überzeugen können, während bei schnelleren Parts der Gitarrensound etwas überladen wirkt.

Nach eigenen Aussagen zählt das gelieferte Programm zum Altwerk und das brandneue Schaffen bildet lediglich der Ausklang durch den Song "Der Thron aus Eis". Brachiale Gitarrenparts und hasserfüllte Sangeskünste zeigen wohl den neuen Werdegang Winternights auf und so darf man gespannt sein, was der weitere Weg entwicklungstechnisch bietet, den das Potential ist gegeben.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

10/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal