Da sich der Industrial-Einfluss jedoch mehr oder weniger auf die Kreissägen-Stimme beschränkt, lehnt man sich mit dieser Kategorisierung beinahe etwas weit aus dem Fenster, denn die Einordnung in den Black Death Metal hätte es allemal getan.
Generell tanzt Sami auf mehreren Hochzeiten und kombiniert eisige Schwarzmetall-Raserei nicht nur mit bretthartem Todesblei-Riffing, sondern auch mit einigen Metalcore-Passagen und den vorhersehbaren Thrash-Soli - ein üppig gestaltetes Bilderbuch also, was der Konsument vor Augen geführt bekommt.
Nicht zu schade ist man sich auch für verträumte Momente, die selbstverständlich nach kurzer Zeit in den totalen Vernichtungsschlag ausarten und ein stimmiges Detail im ruppigen Grundkonzept des Albums darstellen.
Das Fundament kristallisiert sich letztlich nämlich eindeutig aus der Vielfalt und besteht aus den vorgenannten Death Metal-Rasereien recht aktueller Machart, die chronisch Fuss fassen in kompliziertem Songwriting, dargeboten auf hackende Art und Weise mittels diverser geplagter Instrumente.
Undurchschaubar bleibt leider der Tiefgang der Stücke, denn wagt man der Versuch, die zweite Dimension der Singspiele zu erfühlen, so blitzt man eiskalt ab an der oberflächlichen Montur aggressiver Klangkunst.
Auch die Produktion möchte ich weder in den Himmel heben noch verteufeln, da die räudige Umsetzung keine gesteigerten Ansprüche auf sich vereinen möchte und mit einer üblichen Soundqualität bestens leben kann.
Etwas platt aber durchaus überzeugend verkauft Sami alias File Of Ghosts seinen Erstling "The Gates".
Das Scheibchen birgt ein kleines Sammelsurium wütender Authentizität und es sollte schon mit dem Leibhaftigen zugehen, würden wir zukünftig nicht noch mehr zu Ohren bekommen vom finnischen Finsterling.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
4/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |