Die Newcomer des Jahres 2010 sind für mich eindeutig Savaoth aus Griechenland. Die 2001 gegründete Band trat bisher lediglich mit einem Instrumentaldemo 2005 in Erscheinung und hat dieses Jahr ihr Debut "Whispers Often Bleat" veröffentlicht. Fest steht: den Innovationspreis dürften sie damit gewonnen haben. Ob es einem jetzt schmeckt oder nicht, Savaoth verschmelzen technoide Beats und Synthies mit Black Metal, wie keine andere Band vorher.

Insofern ist auch eigentlich die Stilbezeichnung Industrial Metal nicht ganz korrekt, handelt es sich beim Elektronikanteil nicht um Industrial im herkömmlichen Sinne, sondern um Techno, bzw. Dark Elektro. Aber wer kennt sich bei dem Elektro-Zeug schon genau aus. Der Metalanteil ist jetzt auch nicht mit den Die Krupps oder ähnlichen 80er/90er Jahre Pionieren des Crossovers zu vergleichen, geht es doch eher in die Richtung progressiverer Dimmu Borgir (z.B. von "In Sorte Diaboli") bzw. Arcturus (auf "Sideshow Symphonies).

Dazu passend natürlich der Sound, sehr klinisch und kalt, das Drum stark getriggert und präzise wie ein Schweizer Uhrwerk. Oft werden die Elektro Anteile als Intro oder Break verwendet, richtig interessant wird es aber, wenn Savaoth Techno-Beats mit Black-Metal Schlagzeug und Riffing paaren. Das klingt dann bei den Griechen immer gekonnt und nicht gekünstelt.

Ich vermute deshalb auch stark, dass der Mann an den Synths eine entsprechende Vorbildung geniesst und da nicht wie bei Pain oder den Deathstars einfach einer mit Synthies rumspielt. Dafür befinden wir uns hier in einer ganz eigenen Liga. Schade nur, dass wie bereits erwähnt, die technoiden Parts oft Beiwerk sind (auch wenn sie als Breaks richtig cool wirken) und nicht immer richtig in die Songs eingebettet sind. Hier ist auf jeden Fall noch Verbesserungspotenzial.

Mir macht die Scheibe aber trotzdem richtig Spass und ist eine willkommene Abwechslung im sonst eher musikalisch eintönigen 2010. Wem die Beschreibung jetzt abenteuerlich vorkommt, mag sich getrost auf MySpace ein Bild machen, hier findet man immerhin fast das halbe Album.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

I for an I Records

Veröffentlichung

12/2010

Format

CD

Land

Genre

Black Metal