Bisher dürfte der gute Nattulv der Pagan-Gemeinde mehr oder weniger ausschliesslich durch seine Tätigkeit als Axtschwinger bei der bayerischen Horde Wolfchant ein Begriff sein.
Dass er sich als Einzelkämpfer auch hinter dem Projekt Festung Nebelburg verbirgt, wird sich noch nicht bis in die letzte Ecke herumgesprochen haben.
Auch etwas überraschend tritt dieser Tage das Festung Nebelburg-Debutalbum "Gabreta Hyle" auf die Bildfläche, welches vom Zielpublikum vielleicht etwas zögerlich, dann aber umso herzlicher in die Arme geschlossen werden dürfte.

Es ist nämlich so, dass man erhebliche Vorlieben für das heidnische Liedgut an sich in sich tragen muss, um gänzlich Gefallen an "Gabreta Hyle" zu finden.
Grob umrissen lässt sich das aufgeführte Tonmaterial wohl trefflich als Kombination aus Wolfchant, Hel und Svafnir charakterisieren, wobei die schnellen Passagen logischerweise den Pagan Metal von Wolfchant in sich bergen, die langsamen, teilweise akustischen Strecken in Folk-Gefilde à la "Tristheim" oder "Aufbruch" abdriften.
Wie es bei einem ordentlichen Solo-Projekt üblich ist, bedient Nattulv sämtliche Instrumente selbst und ist natürlich auch für den Gesang - ob nun klar oder kreischend - verantwortlich.
Umso respektabler ist daher seine Leistung, nicht nur sämtliche Instrumente sondern auch sämtliche Stilrichtungen souverän zu beherrschen.
Festnageln lässt sich die Masche von Festung Nebelburg jedenfalls nicht; zu sehr pendelt man zwischen Pagan, Folk, Viking und sogar Black Metal hin und her.
Wesentlich übersichtlicher gestaltet sich dafür der Blick auf der thematischen Inhalt des Albums. Nichts als regionale Sagen und Erzählungen finden Platz, was die tiefe Verbindung zur bayerischen Heimat zeigt und tiefe Wurzeln in den süddeutschen Boden treibt.
Eine astreine Aufnahemqualität umspült das stilistische Wechselbad der Gefühle und ringt mir weitere Zustimmung begleitet von weiteren Wertungspunkten ab.

Vom Bandnamen angelockte Schwarzmetaller werden sich enttäuscht abwenden und schleunigst das Weite suchen.
"Gabreta Hyle" ist zu sehr auf die pagane Volkskunst festgelegt, als dass spartenfremde Ohren daran übergrosse Freude haben könnten.
Wer jedoch dem Pagan bzw. dem Folk Metal ausgiebig und intensiv fröhnt und keinen diesbezüglichen Höhepunkt an sich vorbeiziehen lassen will, der darf bei Festung Nebelburg ohne Probehören zugreifen.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Blood Fire Death

Veröffentlichung

10/2007

Format

CD

Land

Genre

Pagan Metal