Death Metal muss entweder verzücken oder mitreissen. Ersteres ist dann der Fall, wenn technische Spielereien einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Zweiteres, wenn groovige Teile zum Mitbangen animieren. Auf Miscreation trifft keines der beiden zu.

Zwar bekommt man beim Volllängedebüt der Mannschaft aus Down Under einen ordentlichen Schlag mit dem Todesmetallhammer ins Nasenbein gedrescht, doch spätestens nach zwei, drei Nummern entschärft eine gähnende Langeweile das stete Geprügel. Wenn sich eine Truppe dafür entscheidet, über beträchtliche Strecken dem hohen Tempo zu huldigen, dann sollte dabei auch genug Platz für Riffwechsel, Taktvariationen und überschwängliche Spielereien sein. Miscreation fehlt diese erwünschte Spielfreude. Ich habe ständig das Gefühl, dass mindestens eine Gitarrenspur beim Abmischen völlig untergegangen ist. Auch die tempoärmeren Passagen kommen leblos, jedoch immerhin überzeugender daher, so dass der zweite Weg, aus der Schlinge zu entrinnen, ebenfalls scheitern muss. Zu keiner Zeit kommen Miscreation nur ansatzweise an ihre Genregenossen von Suffocation und Cannibal Corpse heran.

Die Produktion ist leicht matschig und wirkt müde. Bei genügender Lautstärke reicht es vielleicht gerade noch, des Nachbars Hund zum heulen zu bringen, von beschwingter Anteilnahme kann beim Hörer aber mitnichten gesprochen werden. Den Vogel schiesst dann das völlig überflüssige Ambient-Zwischenstück ab. Wahrlich eine ziemliche Fehlgeburt, die von Australien den Weg hierhin gefunden hat. Prädikat: Weder verzückend komplex, noch mitreissend, einfach nur lahm.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Dissident Records

Veröffentlichung

7/2005

Format

CD

Land

Genre

Death Metal