Wenn eine Band als Death Metal alter Schule angekündigt wird, sollte dies nicht ein Vorwand für mangelnde Innovationskraft sein. Wenn schliesslich Technikliebhabern empfohlen wird, die Scheibe tunlichst zu meiden, macht sich bei mir bereits Skepsis breit. Beide Hinweise sind beim Debüt der deutschen Formation auf dem Beiblatt prominent platziert. Dementsprechend kritischen Ohren musste sich Torn To Pieces stellen.

Dass sich die vier Jungs plus Sessionsgitarrist tatsächlich ziemlich strikte an die Vorgaben der Bands alter Schule halten, wird nicht nur nach wenigen Takten klar, sondern zeigt sich auch in den eingestreuten Filmsamples und den Texten: Wer Gore, Nekrophilie, Porngrind und eine fette Portion Ironie mag, wird wohl seine Freuden haben. Es dürfte jedoch auch genügend Leute geben, denen schlicht der Begriff "ausgelutscht" durch den Kopf geht.

Würde man musikalisch an Ikonen der alten Schule herankommen, sähe ich eine Rechtfertigung für "Mastering The Arts Of Death". Doch irgendwie tönt der Silberling - wenn überhaupt - nach den bescheidenen Anfangstagen grosser Bands wie Morbid Angel oder Napalm Death. Mir scheint, dass sich Torn To Pieces nur gerade die anspruchslosesten Riffs zusammengeklaut haben, statt wenigstens mächtige Stücke zu kopieren. Einige Rezensenten scheinen hier einen mächtigen Groove zu verspüren, ich hingegen nehme nur müdes Grunzen, saftloses Kreischen und altbackene Midtempo-Gitarrenzupfereinen wahr.

Torn To Pieces müssen sich also noch mächtig anstrengen, um bei mir künftig mehr zu Punkten.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Cxxt Bxxcher Records

Veröffentlichung

5/2005

Format

CD

Land

Genre

Death Metal