Passend zu ihrem rein Black Metal orientierten Musikstil befassen sich diese Texte mit Zerstörung und Zorn, beinhalten aber auch Natur bezogene Elemente. Selbstverständlich wird ausserdem die nötige Portion an Hass gegenüber Jesus Christus dargeboten. Nur bei rohem Black Metal, der sich nicht an technischen Finessen, sondern an fiesen Riffs messen will, können solche Texte richtig zur Geltung kommen. Und genau dies war auch die Intention des Hauptsongschreibers Nagzûl. Er hat sich von seinen vorherigen Projekten getrennt, um weniger technisch, dafür umso atmosphärischer und roher zu agieren. Dabei gibt er Einflüsse von Darkthrone und Marduk preis, obwohl sich Blodsrit auf "Ocularis Infernum" melodischer als ebengenannte Bands zeigen. Auch ist die Rauheit nicht ganz so ausgeprägt, dazu ist die Produktion zu sauber. Dennoch weist diese einige Verbesserungsmöglichkeiten auf. So könnten vor allem die Trommeln etwas peitschender und nicht ganz so dumpf eingespielt werden.
Die angesprochenen Trommeln sind meistens ziemlich schnell, währenddem sich die Gitarrenarbeit vor allem von der Rhythmusgitarre her eher gemächlicherem Tempo zuwenden. Dadurch entsteht eine sphärische Asymmetrie, die durch den Kreischgesang weiter gefördert wird. Sobald sich dieser Gesang jedoch ausserhalb des Gekreisches bewegt, mag er nicht mehr zu überzeugen. Zudem würde der eine oder andere unerwartete Wechsel dem sonst so traditionellen Black Metal gut tun. Nichtsdestotrotz sind die Riffs eingängig und insgesamt wohlklingend.
Da die Songstrukturen auch gelungen sind, ist das zweite Album der Schweden als geglückt zu bezeichnen und ebenfalls solchen zu empfehlen, die an simplen Klischees schon übersättigt sind – Nietzsche lässt grüssen.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Oaken Shield |
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Veröffentlichung |
8/2003 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |