Serpent Soul kann schon auf rund einenhalb Jahre Bandgeschichte zurückschauen und nach einigen Auftritten machen sie jetzt mit ihrem Debut "Eternal Rape" auf sich aufmerksam. Dass die Bandmitglieder verschiedenste Einflüsse mitbringen, die sich von Nightwish, über Bad Religion bis Death erstrecken, wirkt sich insofern auf die Musik der Jungs aus, dass eine klare Schubladisierung nicht gemacht werden kann. Vielmehr enthält Eternal Rape verschiedene Elemente aus den Richtungen Death und Thrash Metal, Crossover, Punk und Rock, wobei der Anteil von links nach rechts abnimmt.

Durch diese offene Einstellung gegenüber verschiedenen Einflüssen entsteht ein recht eigenständiges neues Ganzes, das aber voller Kompromisse ist. Aus diesem Grund verzichtet die Band auch auf ganz extreme Death Metal Passagen und bleibt immer mindestens im melodischen Bereich. Meistens sind die verschiedenen Songs auch recht einfach zu spielen, was mir zu Beginn sehr gefallen hat, denn die direkten Passagen rocken genial. Mit der Zeit verlieren die Songs dadurch aber auch an Reiz.

Sehr interessant ist aber die grosse Emotionale Bandbreite, die abgedeckt wird: Mit akustischen Teilen und cleanem Gesang, wirkt "No Way Out" stellenweise nachdenklich und melancholisch. Die Stimme ist übrigens sauber Gesungen äusserst eigenständig und gefällt mir sehr gut. Leider geht es aber in diesem Song zu lange, bis alle Instrumente zum Einsatz kommen, ab dann ist aber mitbangen Pflicht!

Eher thrashig und zackig ist "Bloodgod", bei welchem Death Metal Grunz vom feinsten eingesetzt ist. Trotzdem sind die Gitarren wie auf der ganzen CD zu wenig tief, etwas mehr Kompromisslosigkeit und Brutalität würden nicht schaden. Das Solo dieses Songs wirkt trotz des hinterlegten Geschreis popig und massentauglich, weil es sehr verspielt ist.

Gerade bei rockigeren Songs wie "Price Of Freedom" und "Journey" würden etwas komplexere Strukturen, sowie gewagtere Riffs gut tun. Auch beim Tempo wäre der eine oder andere Geschwindigkeitsausbruch interessant. Zur Produktion gibt es eigentlich nicht viel zu sagen: Sie ist solide und gut, vor allem wenn man bedenkt, dass man nur über Pfingsten Zeit hatte.

Wer an einer abwechslungsreichen und erfrischenden Kurz-CD (vier Songs, achtzehn Minuten Spielzeit) CD interessiert ist, soll sich doch bei der untenstehenden Adresse melden!

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

9/2002

Format

CD

Land

Genre

Death Metal