Neuraxis befinden sich dabei auf einem technisch hoch anspruchsvollen und sehr professionellen Niveau. Die Songs sind durchgehend stimmig und recht dynamisch aufgebaut. Allerdings ist die Band zum Teil einfach zu uneigenständig. Der Opener "Clarity" zum Beispiel beginnt mit einem merklich von Hate Eternal beeinflussten Riff, welches sich durch das komplette Stück zieht. Das nachfolgende "Thought Adjuster" wird durch ein Motiv eingeleitet, welches in seiner Grundrhytmik sehr stark an Behemoths "The Nephilim Rising" erinnert. Dies ist jedoch wohl eher ein unglücklicher Zufall, als nur ein blosses Plagiat. Weitere Einflüsse finden sich auch, wie aus einer solidarischen Motivation heraus, von Neuraxis' Holzfällerkumpanen Kataklysm und Cryptopsy. Wobei deren "Vorbildfunktion" – insofern man das so nennen kann - nicht sehr plakativ sondern eher dezent gehalten ist. Das gesamte Pensum an musikalischen "Vorbildern" jedoch ist schwierig auszumachen, da man eigentlich die ganze Zeit das Gefühl hat, alles irgendwo schon einmal gehört zu haben. Zum Teil werden von Neuraxis allseits bekannte Vorgehensweisen aufgegriffen und umgesetzt, was nicht unbedingt vom Hocker haut, sondern eher ermüdend und langweilend wirkt, da nichts im Ohr hängen bleibt. Es geht allerdings auch besser und das ist glücklicherweise die essentielle Art und Weise, mit der die Band vorgeht. Trotz des Fakts, dass eigene Ideen eher Mangelware auf "Trilateral Progression" sind, werden die Songs immer mit viel Elan und spielerischem Können vorgetragen, was das Material immens aufwertet und die bereits erwähnte Schwäche erheblich mindert. Mit "Monitoring The Mind" hat dann aber doch noch ein wirklich eigenständiges Stück seinen Weg auf das Album gefunden. Hier werden geschickt Tempowechsel mit variierenden Synkopen gepaart, was nicht nur hervorragend funktioniert, sondern gleichzeitig auch noch eine erfrischende Abwechslung darstellt.
Im Grossen und Ganzen ist "Trilateral Progression" ein wirklich gelungenes Death Metal Album, welches zwar nicht mit innovativen Höchstleistungen aufwartet, dafür allerdings auch keinem Todesblei Anhänger vor den Kopf stossen wird.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
|
Label |
Earache |
|
Veröffentlichung |
2/2006 |
|
Format |
CD |
|
Land |
|
|
Genre |
Death Metal |