Doom/Death aus Saudi-Arabien. Ich könnte nicht behaupten, eine Band mit diesen Attributen schon in meiner CD-Sammlung zu haben und soweit ich weiss sind Grieving Age damit auch gemeinhin die erste aus Saudi-Arabien, da dieses Land laut meinen bemerkenswert kümmerlichen Recherchen per Metal-Archives gerade mal elf Bands sein Eigen nennen kann.

Was Grieving Age betrifft, so muss ich sagen, dass sie in zweierlei Hinsicht schon einmal versagen: Sie sind einerseits für mich kein Ansporn, mich näher mit den Bands ihrer Landsleute zu beschäftigen, und andererseits drücken sie in meinen Augen genau das aus, was mit dem Genre grundsätzlich falsch ist. Während Ersteres recht nebensächlich ist, werde ich versuchen, Letzteres genauer zu erläutern.

Deshalb hier auch mal der erste und wichtigste Fakt in dem Bezug: Langsame Musik zu machen ist überhaupt nicht schwer. Ebenso leicht ist es, schnelle Musik oder einfach nur Musik zu machen. Was ich persönlich an langsamer Musik interessant finde ist, dass hierbei das eigentliche Können der Musiker völlig aus dem Fokus gerät, wobei hier jeder Musiker bestätigen wird, dass es weitaus schwerer ist, gut langsam als gut schnell zu spielen. Dafür rücken Atmosphäre und Gewicht der Musik eher ins Rampenlicht und genau hier versagen Grieving Age auf fundamentale Weise: Riffs die keine Atmosphäre aufbauen sind in schneller Form schon langweilig, aber wenn sie dermassen langweilig gespielt werden wirken sie eher wie ein Kaugummi, der den Song daran hindert, sich endlich fortzubewegen, was schlussendlich dadurch unterstrichen wird, dass die einzelnen Riffs unfassbar oft wiederholt werden, von daher fühle ich mich beim Anhören dieses Albums wie Sisyphos mit seiner mühsamen und niemals enden wollenden Arbeit.

Was das Gewicht betrifft, so fehlt es einfach an einem logischen Aufbau der Lieder. Die Riffs und Lieder als solches Zielen auf absolut keine Höhepunkte ab, sondern schlängeln ziemlich Ziellos durch Raum und Zeit. Zwar wird im zweiten Lied ein Akzent gesetzt indem das Tempo von schleichend zu stampfendem Death Metal springt, aber das wirkt durch die bemerkenswert abstinente Überleitung nur deplaziert, zumal die Qualität der Musik nur minimal ansteigt und nicht wirklich interessanter wird.

Zumindest muss man sagen, dass die Produktion doch recht anständig ist, aber das bringt beim besten Willen überhaupt nichts, wenn das gebotene Material keinerlei rettende Faktoren beisteuert, zumal die Produktion nicht von der Band, sondern von Dan Swanö stammt. "In Aloof Lantern, Thy Bequeathed A Wailer Quietus..." ist auf fatale Weise nichtssagend und langweilig. Die Musik transportiert keinerlei Emotion und Atmosphäre und damit fehlt ihr das, was ich als wichtigste Merkmale guter Musik ansehe.

Albuminfo

Punkte

 

1/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

11/2009

Format

CD

Land

Genre

Death Metal