Aus dem ehemaligen Ostreich kommen die Black Metaler Luciferi Excelsi und seit kurzem ist nun ihre neue CD Heiliger Krieg im Kasten und kann käuflich erworben werden.

Wenn ich vorher Black Metaler geschrieben habe, dann spreche ich im Falle von Luciferi Excelsi von einer melodiösen Ausprägung dieses Genres, bei der jedoch auf Keyboards und unnötiges Gesülze, wie Intros und künstliche Verlängerungen verzichtet wird. Melodisch habe ich in diesem Zusammenhang verwendet, weil sich die Songs nicht alleine durch übersteigerte Extremität, sondern durch eine beträchtliche Riffvielfalt auszeichnen und sich vor allem im mittleren Tempobereich bewegen. Dabei werden jedoch Riffsequenzen häufig wiederholt, was dazu führt, dass die Songs teilweise von Bereich der Eingängigkeit in leichte Eintönigkeit hinüberpendeln. Trotzdem gefallen sowohl die Riffs, als auch die Stimme, die sich kreischenderweise bemerkbar macht. Von einem überkomplizierten Songaufbau kann ebenfalls nicht gesprochen werden, die Songs sind eher direkt konzipiert und wirken so näher am Hörer und nicht etwa abgehoben.

Songs wie "Antropophagie", der Opener der CD, wissen schon nach wenigen Durchläufen zu begeistern. Durch die langsamen Teile, die mit Soli verzerrter Gitarren und mit für Black Metal ausgeprägter Rifflastigkeit konstruiert sind, wird eine besondere Atmosphäre erzeugt. Etwas mehr könnte aber mit mehr Schlagwerkvielfalt herausgeholt werden. Beim Titelsong "Heiliger Krieg" wagt man sich teilweise schon in ziemlich extreme Bereiche, in dem die Geschwindigkeit zu lasten der Eingängigkeit erhöht wird. Genau dies wirkt in Kombination mit den melodieträchtigen Teilen besonders kontrastreich und interessant.

Schade ist jedoch, dass nicht alle Lyrics in der gleichen Sprache verfasst sind. Trotzdem sind sie nicht zu klischeehaft und unterstreichen den rauhen, verzerrten Black Metal der musikalischen Seite der Band. Auch bei Stücken wie "Gottes Vergeltung" und "Pesthauch" stehen nicht die technischen Möglichkeiten im Fordergrund, sondern eher die Vertonung von Emotionen wie Hass, Brutalität und eine kalte Atmosphäre.

Die Produktion ist nicht gerade höchste Klasse, jedoch scheinen mir die Unsauberheiten gerade im Black Metal einen besonderen Reiz auszumachen und so sogar positiv gewertet werden können. Insgesamt haben Luciferi Excelsi mit "Heiliger Krieg" nicht gerade die Black Metal Welt auf den Kopf gestellt, jedoch bietet die CD mit über 40 Minuten Spielzeit einen ansehnlichen Ohrenschmaus für Black Metal trainierte Ohren.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

8/2002

Format

CD

Land

Genre

Black Metal