Der flotte Fünfer aus Basel orchestriert seinen pechschwarzen Zweitling nach finnischem Vorbild. Satanic Warmaster, Sargeist, Horna und Behexen sind den Drehschächten der Mannen nicht fremd. Der kalt-rohe Schwarzstahl ist gleichzeitig schrill, fies und dennoch melodisch. Alles was nach dem atmosphärischen Intro folgt, ist rohe Gewalt, meist im Hochtempo. Dennoch bleibt stets der teuflische Drang zum Mitsummen der schnellen Harmonien.
Technisch gekonnt donnert Hån mit rohem Klanggewand aus den Boxen – die Trainingsgemeinschaften mit Tardigrada, Suamanucaedere und Guignol Noir, haben sich gelohnt. Einzig das Klanggewand ist sequenziell nicht einspruchsfrei. So knorzt der Bass stellenweise etwas gar trocken aus den Blockbeschallern. Bei allem anderen gibt es klangtechnisch kaum etwas einzuwenden.
Keineswegs die Intuition von Hån scheint es gewesen zu sein, die Black Metal Welt neu zu erfinden. Dennoch sind Kreischgesang, Gitarrenläufe und allem voran die dezenten aber unverdrängbaren Melodien geschwind als Eigenständigkeit definierbar. Die Spotter machen fast alles richtig, ganz selten bleibt die eine oder andere Passage dennoch etwas beliebig.
So hat die Schweiz ein neues Sternchen am Extrem Metal-Himmel, das zwar noch kein Nordstern ist, aber trotzdem schon einmal die Richtung vorgibt.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Northern Silence |
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Veröffentlichung |
1/2021 |
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Format |
CD |
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Land |
Schweiz |
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Genre |
Black Metal |