Ganz im Gegenteil: Wer es schafft, sich von den Vorstellungen über frühere Werke der Mainzer Kapelle zu lösen und mit Offenheit an "Serpent’s Embrace" heran geht, dürfte im aktuellen Album ein breites Spektrum an tiefschürfender Emotionalität entdecken. Selbstverständlich werden einige Fans der ersten Stunde diesen Schritt nicht wagen können. Dafür sind ganz einfach zu viele künstlich klingende oder aufdringliche Keyboardlinien in die Kompositionen integriert. Allen anderen öffnet sich aber ein Opus voller gelungenen darkmetallischen Arrangements, die nur noch gelegentlich an die Black Metal Wurzeln der Band anknüpfen. "Serpent’s Embrace" ist ein wahrlich kontrastreiches Album geworden, das von Gothic mit Frauengesang à la Lacuna Coil ("Solitude") bis hin zu Dark Metal (unter anderem mit sauberem Gesang von Sathonys und Eddie) und Black Metal-lastigen Stücken wie Teile von "Rebirth" ziemlich viel zu bieten vermag.
Dennoch ist "Serpent’s Embrace" nicht das Agathodaimon Album, das ich mir gewünscht hätte. Dafür ist es zu stark von Samples und künstlichen Klänge überhäuft. Es ist wohl auch nicht das beste Agathodaimon Album - für diesen Rang bleibt das Debüt reserviert. Allerdings hat sich die Band sicherlich in eine Richtung weiterentwickelt, die den Zugang zu grossem Fanpotential gewährt. Ausserdem weiss die Truppe mit ihrer etwas gemässigteren Ausrichtung ebenso ihre musikalische Eleganz zu beweisen und liefert mit "Serpent’s Embrace" ein zweifellos ansprechendes Album.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Nuclear Blast |
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Veröffentlichung |
7/2004 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |