Der fünfte Longplayer der kanadischen Panzerfaust fackelt nicht lange: Mit schleppenden, zerstörerischen, schnetzelnden Arrangements schöpft man aus den Vollen und beschwört das beklemmende Schreckensgespenst einer desaströsen, verseuchten, kriegsheimgesuchten Welt – oder so ähnlich. Eigentlich nichts neues; schon auf dem Vorgänger, der Kapitel 1 der angekündigten Tetralogie bildete («The Suns of Perdition – Chapter I: War, Horrid War» (Eisenwald, 2019)), war man in gleicher Manier unterwegs. Auf dem aktuellen Release ist die Soundqualität jedoch ausgewogener und es wird allgemein auf mehr Samples gesetzt; dies sehr zum Vorteil für das Storytelling und die Spannung innerhalb der Songstrukturen. Das Paradiesische, in das gemäss Albumtitel übergesetzt werden soll, verkörpert eine entrückte Frauenstimme (umgesetzt von Masha der russischen Pagan-Metaller Arkona). Dies ist nur ein Beispiel für die Facettenreichhaltigkeit, die «The Suns of Perdition – Chapter II: Render unto Eden» unbestritten bietet; anders als beim Vorgänger hat man hier – sehr zum Vorteil für das Gesamtkonzept – mit deutlich mehr Möglichkeiten experimentiert. Auch hinsichtlich der Gitarrenarbeit erscheinen die Kompositionen ausgetüftelter und flüssiger als zuvor und der Hauptfokus liegt zweifelsohne auf der Erschaffung einer bedrohlichen, unbehaglichen Stimmung. Gerade deshalb ist das Werk sehr wuchtig und entsprechend nicht gerade leicht verdaulich – es will kaum nebenbei gehört werden, sondern bedarf der vollen, ungeteilten Höraufmerksamkeit.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Eisenwald Tonschmiede |
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Veröffentlichung |
8/2020 |
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Format |
CD |
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Land |
Canada |
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Genre |
Black Metal |