Die Seuche kommt wieder, hinterlässt stinkende Leichen und verzweifeltes Leben. Fast ebenso gestaltet dies Auðn in ihrem Drittwerk. Doch statt faulenden Tod zu hinterlassen, fegen die Isländer auch die Leichenteile weg und nach ihrem Drittwerk bleibt geistige, körperliche und emotionale Leere.
Schwarzstahl schleifender Gitarren, rituelles Donnern und sägende Melodiebögen flechten Bilder der Verzweiflung. Atemloses Urgeschrei ritzt Gänsehaut in die Arme. Gittarensalven aus dreien Händen drehen nach oben zeigende Mundwinkel in Richtung Süden. Hymnen der Schwärze vernichten Hoffnung und öffnen die Tore zum Trauerschwelgen. Dissonante und atmosphärische Sequenzen zersetzen das Dopamin.
Seit dem Letztwerk hat Auðn an allem gewonnen, was es braucht, um sich in der Oberliga zu halten: Die schrille Aggression hat sich intensiviert und gleichzeitig zeichnen die Nordmannen Collagen aus verzweifelten Klanglandschaften. Damit ist das Drittwerk noch ein kleines Stück mehr Elitelevel als die Vorgängerwerke. Einwandfrei.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Season of Mist |
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Veröffentlichung |
10/2020 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |