Ein neues Label schickt gleich drei Scheiben mir unbekannter Black Metal Bands. Da muss man rein aus Neugierde schon zugreifen. Die Alben treffen ein und die erste positive Überraschung überkommt mich schon alleine beim Auspacken. Nicht nur, dass alle Scheiben original, also keine Promos im Pappschuber oder gar CD-R sind, der Silberling "Blacklight" steckt auch noch in einem schicken Digi-Pack komplett mit 16-seitigem Booklet, welches sehr schön aufgemacht, mit alten Kunstwerken versehen ist und sämtliche Texte enthält. Occulta und Wrack, die zwei Recken hinter der Band, stehen es sich scheinbar recht auf das Black Metal Klischee Ding. Allerdings werkt Occulta mit Thirst auch schon seit 1991 im polnischen Untergrund. Da gab es noch so gut wie keine Truppe dieses Genres ohne Klischee.

Ein paar fette Gitarrenriffs und ein Keyboard leiten die Scheibe ein, treibender Doppelbass führt weiter und dann wird volle Möhre los geknüppelt. Der ständige Wechsel von trägen Schlagzeugparts und vollen Maschinengewehrsalven wird ständig vollzogen, allerdings verliert man dabei keineswegs die Songstruktur aus den Augen oder Ohren, sondern passt alles wie bei einem Puzzle genau zusammen, weswegen alles wie aus einem Guss wirkt. Der zweite Track, "Blood Red Throne", beginnt mit einem atmosphärischen Keyboard-Teil und wird von einem schicken Hammer on Gitarrensolo übergeileitet in ein Stück, das ebenso von der sehr hohen Geschwindigkeit lebt.

Was einem vom ersten Augenblick weg auffällt, ist der hervorragende Sound, der niemals verwaschen klingt. Bei solch hohen Geschwindigkeiten passiert so etwas schnell. Was mir verdammt gut gefällt sind die abstrakten Takte, die hin und wieder verbaut werden. Gerade in "Blood Red Throne" gibt es so einen genialen Melodieteil, der von den Drums sehr sonderbar, aber ebenso interessant, unterstützt wird.

Die Lieder "The chosen Dynastie" und "Ge-Hinnon" gefallen mir besonders gut. Bei denen überwiegen die mittlere Geschwindigkeit und die melodiöseren Parts, was viel mehr Atmosphäre erzeugt, wobei man aber trotzdem nicht auf Blast-Beats verzichtet. Sehr schön. Lediglich der Gesang hätte etwas lauter sein können. Ansonsten ist es eine astreine Scheibe die zwar ein wenig zu typisch für dieses Genre klingt und nicht wirklich viel Neues parat hat, für Fans von Dark Funeral und dergleichen aber rund 40 Minuten Kurzweil bietet.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Alles Stenar

Veröffentlichung

7/2008

Format

CD

Land

Genre

Black Metal