Wild romantisch und voller dunkler Energie wandert das neuste Werk der Finnen von October Falls durch die Gehörwindungen. Der Fünftling nach bald zwanzig Jahren Bandgeschichte fordert dann auch die gleiche Sorgfalt der Hörerschaft, mit der die Zeit das Stück zum Reifen gebracht hat. Denn nicht reine Harmonie macht die Klasse, sondern der Kontrast aus Aggression, Melodie und bittersüsser Melancholie.
So sind die fünf Stücke zwar einigermassen eingängig, bieten mit ihrer durchwegs hohen Überlänge allerdings komplexe Dramaturgien, die passives Hören zum Fehlschlag verurteilen. Die hohen Black Metal-Anteile bleiben weiterhin durch einige pagane Klänge ergänzt. Da entsteht allerdings kein kitschiger Beigeschmack, sondern ein anerkanntes Bereichern der Tradition. Natürlich wird sich dadurch ein Schwarzweiss-Black Metaller originärer Natur nicht bekehren lassen.
Reiche Schwarzstahl-Arrangements, spielend eingeflechteter Neofolk, Hymnen zum Mitheulen, ein Hauch von Doom und fertig ist die Musik der Endzeit: October Falls hat sich Zeit gelassen und ist genau im passenden Moment mit einem Wunderwerk zurück.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Purity Through Fire |
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Veröffentlichung |
5/2020 |
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Format |
CD |
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Land |
Finland |
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Genre |
Black Metal |