Misþyrming haben vor vier Jahren neue Massstäbe in Sachen nordischen Schwarzmetalls gesetzt und in Punkto Erwartungshaltung für alle folgenden Exzesse eine Messlatte fabriziert, die so mühelos kaum mehr zu erreichen ist.
Wohl gerade deshalb hat sich die isländische Formation vier Jahre Zeit gelassen mit dem zweiten Album. Gut Ding verlangt tatsächlich seine Zeit. Denn auch wenn die Split mit Sinmara die Wartezeit verkürzt hatte: bei der Wucht, mit der „Algleymi“ einschlug, ist selbst ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung noch ein riesiger Krater in den Hirnwinden geblieben.
Die Weiterentwicklung gegenüber „Söngvar elds og óreiðu“ ist ohrenscheinlich. So ist das Zweitwerk schräger, vielseitiger, und atonaler geworden. Gleichzeitig blieb die schrille Rohheit brachialen Schwarzstahls. Vielleicht ist das neuste Werk etwas direkter geworden. Doch auch für den zweiten und dritten Blick dauert die allumfassende Entdeckungsreise an.
Zwischen atmosphärisch und wild brachial, zwischen klirrend kalt und rasend schnell findet Misþyrming die Nische aus Feuer und Eis. Mit „Algleymi“ gelingt ihnen dabei ein Werk, das vor weiteren Messlatten nicht zu fremdeln braucht.
Albuminfo
Punkte |
5/5 |
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Label |
Norma Evangelium Diaboli |
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Veröffentlichung |
5/2019 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |