Woran auch "Starmourner" nicht rüttelt, denn an Emotionsentladung mit zarter Saite und weicher Taste fehlt es dem dritten Album der Post Black Metaller aus den USA wahrlich nicht, allerdings auch nicht an reichlich stromgestärktem Enthusiasmus. Ghost Bath befassen sich auf "Starmourner" mit jüdischer Engelslehre und der biblischen Hierarchie der Engel. Entsprechend mühelos fliegen sie durch instrumental verzauberte Landschaften voll zerbrechlicher Zartheit, was mehr als einmal zu melancholischer Tagträumerei verleitet. Wenn die Jungs aus North Dakota allerdings freidrehen und Säuselei gegen draufgängerische Rasanz tauschen, bricht sich triumphierender Jubel Bahn, der hoch ansteckende Euphorie verströmt und im befreienden Aufheulen des Sängers gipfelt. Instrumentales nimmt auf "Starmourner" keinen geringen Teil ein, doch unnötige Längen, die noch den Vorgänger "Moonlover" dehnten, haben Ghost Bath nicht mehr im Angebot. "Starmourner" rauscht mit verschlankten Songs windschnittig dahin; selbst dann, wenn "Celestial" und "Ambrosial" die Achtminutengrenze reissen.
Fazit: Ghost Bath haben ihre Form gefunden und lassen nichts vermissen, um fesselnd und mitreissend zu unterhalten. Die erhebende Grundnote des Albums und manche Weichheit wollen allerdings gemocht sein, sonst wird das Album zum Stresstest, nicht nur für Jünger schwarzstählerner Härte.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Northern Silence Productions |
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Veröffentlichung |
3/2017 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |