Es kommt höchst selten vor, dass mir ein Tape zur Rezension vorliegt. Genauer gesagt ist das bisher das erste. Dass es sich hierbei allerdings nicht um eine Demo handelt ist zwar nicht überaus ungewöhnlich, aber im ersten Moment doch recht irritierend. Dennoch schön, dieses Medium auch über Demo-Aufnahmen hinaus am Leben zu erhalten. Doch lassen wir uns nicht länger vom Äusseren ablenken, es gilt Elimis Debüt "Summoned From Ashes" zu bewerten.

Auch wenn man es normalerweise von der Kassette nicht gewohnt ist, so kommt die gebotene Musik doch wirklich sehr druckvoll aus den Boxen, was bei moderneren Black Metal-Bands heutzutage aber eher üblich ist. Jedoch kann man bei Elimis Musik kaum von modernem Black Metal reden. Die Reminiszenzen an die alten Grössen sind zu offensichtlich, als dass man das übertünchen könnte, wenngleich sie allerdings weit melodischer agieren. Die sichtbarste Referenz für Elimis Musik dürfte wohl Dimmu Borgirs "Stormblåst" sein, da sowohl Produktion als auch das Songwriting dem sehr nahe kommen. Dies jedoch ohne zur Kopie zu verkommen. Die lyrische Seite des Albums besticht auch weniger durch Neuerungen und ist - wenn einer Promo die Texte schon einmal beiliegen sei Kritik erlaubt - kaum der Rede wert, da zumindest die englischen und somit für mich verständlichen Texte kaum über das klassische Repertoire hinaus gehen und auch keinem dichterischen Schema folgen.

Der grösste Störfaktor an "Summoned From Ashes" ist allerdings die Produktion, die es dem Hörer verwehrt, wirklich in das Werk einzutauchen. Natürlich, sie ähnelt jener von "Stormblåst" dennoch fehlt eine gewisse Offenheit, die bei Dimmu Borgir durch den Synthesizer herbeigeführt wird, um sich vollends darin verlieren zu können.

Dennoch wage ich zu behaupten, dass "Summoned From Ashes", wäre es 15 Jahre früher erschienen, zu heute rezitierten Werken gehörte - was durchaus auch etwas über meine persönliche Sicht zu solchen "Klassikern" aussagen wird - denn es besticht durch fliessendes Songwriting und ein paar sehr interessante Melodien, welche den Mangel an Produktion grösstenteils wieder gutmachen und einem so einen kleinen ungeschliffenen Diamanten zurücklassen, zumal Elimi es sich auch nicht nehmen lassen, durch die ganze Spielzeit nur Geratter an den Mann zu bringen und auch einmal die Handbremse anzuziehen. Dies verdeutlicht "Det Meningslösa" sehr schön, welches insgesamt auch als das Highlight des Albums betrachtet werden kann.

Für ein Debüt ist es ein wirklich gutes Album geworden, das einen auf zukünftige Taten der Schweden hoffen lässt.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Ancient Dreams Records

Veröffentlichung

10/2008

Format

CD

Land

Genre

Black Metal