Die Stücke sind zwar einzeln allesamt genial. Der rote Faden fehlt hingegen vollumfänglich. "Tree of Ages" ist zum Beispiel kompletter Folk Metal im Stile von Eluveitie mit etwas weniger Härte und mehr Gitarrenmelodie. Bei "Death Of A King" steuert Chrigel Glanzmann von ebengenannter Truppe sogar die Flöte bei. Anderenorts klingt die Sache dann nicht mehr keltisch sondern orientalisch. Weitere Stücke sind im gewohnten Gothic Metal Stil mit progressiven Einschlägen gehalten. Wiederum nächste Kompositionen wie "The Four Wise Ones" landen mit tiefen Growls im klassischen Melodic Death Metal-Schema. Der Abwechslungs-Bogen wird mit etlichen unterschiedlichen Instrumenten, sauberem Gesang, klarem Gesang, Grunzgesang und einer Tempovariation zwischen Rock-Ballade und Death Metal leider überspannt.
Wohlverstanden: Amorphis haben grandiose Einzelstücke komponiert, die verdammt gut produziert sind. Jedes einzelne stellt ein kleines Juwel dar. Die Melodien sind grandios, die Stimmung düster melancholisch bis aggressiv. Doch die ganze Kiste einzuordnen ist kaum möglich. Es ist nicht einleuchtend, warum Lieder mit derartigen Wesensunterschieden auf ein einzelnes Album gepackt wurden. Es ist auch nicht nachvollziehbar, dass die Stücke von einer einzelnen Truppe stammen.
Amorphis haben sich in der Vielfalt ihres Gesamtspektrums verloren und liefern super Einzelstücke ohne roten Faden.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
|
Label |
Nuclear Blast |
|
Veröffentlichung |
10/2015 |
|
Format |
CD |
|
Land |
|
|
Genre |
Gothic Metal |