Dass es sich bei den enthaltenen Singspielen lediglich um aufgewärmten Kaffee des 2001 erschienen Demos "Necropole" handelt, stört nicht weiter, denn akustisch passt die Materie recht gut in die Gegenwart.
Der eigenen Einschätzung nach vollbringen Posithrone eine Mischung aus Dark, Doom und Gothic, was sich in eigentlich durchweg eingängigen Melodien niederschlägt, die der Oberklasse jedoch in einigen Belangen gewaltig hinterher hinken.
So wurstelt man zwar Klangbauten mit objektivem Wiedererkennungswert zusammen, verfehlt aber zum einen die Notwendigkeit, eine vernünftige und druckvolle Produktion anzulegen, zum anderen kommt man mit Refrains um die Ecke, deren Langeweile-Faktor wohl durch nichts zu übertreffen ist.
Die feinen Gitarrenläufe, die gelegentlich durch schnittige Soli aufgewertet werden, plätschern demnach ohne jeglichen Kick durch die Botanik, ebenso können Schlagzeug und sogar der Gesang selbst bei voller Lautstärke keine Arschtritt-Punkte sammeln und werden dazu verdammt, einen filigranen doch recht farblosen Klangteppich zu knüpfen.
Das Songwriting soll wohl futuristisch anmuten, was streckenweise auch gelingt und dank üppiger Synthie-Einlagen so manchen Track kennzeichnet; Texte und Refrains fallen wie gesagt ins Wasser und locken auch in ihrer Präsentation keine Katze hinter dem Ofen hervor.
Insgesamt ist "Necropoles" also ein Album, dem es extrem an Kraft und Energie mangelt und das ich, wäre ich an der Stelle von Posithrone gewesen, als nicht der Mühe des Einspielens wert erachtet hätte.
Der vorliegende Fall belegt die These, dass es nicht ausreicht, sich auf einen blendenden Gitarristen und ein ambitioniertes Songwriting zu verlassen, während man zugleich eminent wichtige Bestandteile wie beispielsweise die Produktion gänzlich ausblendet.
Albuminfo
Punkte |
2/5 |
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Label |
Sleaszy Rider |
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Veröffentlichung |
12/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Gothic Metal |