Verriss ist hier leider nicht angesagt. Der Titelsong auf Track 1 schlägt kometenartig ein und überzeugt sofort davon, dass auch die zwei weiteren folgenden Songs vom selben Kaliber sein werden. Da mir hier nicht nach einer detaillierten Beschreibung der einzelnen Tracks ist, beschränke ich mich auf den Gesamteindruck, den ich durch mehrmaliges Hören dieser finnischen Knüppeldisc gewann.
Forlorn Chambers präsentiert hier eine stimmige Mischung aus Death und Black Metal. Ersterem wird betreffend des Riffings die Melodiereiterei entnommen, zweiterem die dichte Atmosphäre. Die Vocals bedienen sich überwiegend beim Todesstahl; grunz – quiek – ächz. Seitens der Drums ist Dauerbeschallung angesagt. Im gehobenen Tempo werden wir durch die Minuten geblastet. Besonderheiten finden sich in der exzellent eingewobenen Epik, beispielsweise im Refrain von Track 2. Nicht selten fühle ich mir an das Schaffen der verblichenen Legende Windir erinnert, stellenweise auch an frühere Enslaved. Anstatt einer Überportion Erhabenheit versucht sich Forlorn Chambers eher an Emotionalität; gestützt durch interessante und mitreissende Riffs. Hier gelingt es, den Hörer mitzunehmen. Kein "da rein, da raus"-Album, sondern ein tiefgründiges Schätzchen, dass um volle Aufmerksamkeit bittet und nicht zuletzt deswegen gar wie eine musikalische Ergänzung von Doom durch Elemente des Death und Black Metal scheint.
Ein sehr überraschendes Debüt, dass zwar neugierig auf mehr macht, aber auch die Frage lostritt, wie diese Überraschung für eine Nachfolgeveröffentlichung nützen mag und umgesetzt werden kann. Für ein 3-Track-Demo wird ein spannender Stil dargeboten, aber ob es für mehr reicht? Abwarten. Bis dahin – unbedingt reinhören! Kostet ja nichts.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
9/2013 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |