Seit Winter 1998 werken Cerberus bereits im Untergrund vor sich hin. 2001 haben sie bei Schwarzdorn unterschrieben und dort eine MCD und das Album "Chapters of Blackness" veröffentlicht. In dem Nachfolgealbum "Klagelieder – Grabesgesang" haben sie versucht, in old school Black Metal melodische und auch dramatische Elemente einfliessen zu lassen. Im Grossen und Ganzen haben sie das auch wirklich gut hinbekommen. Zumindest Gitarrenmelodien sind zur Genüge vorhanden. Ich frage mich nur, warum die besseren Melodien immer so oft hintereinander gespielt werden müssen.

Die erste Hälfte des Openers kann wohl als so etwas wie ein Intro gesehen werden. Ein schleppender Schlagzeugpart begleitet ein monotones Zusammenspiel von Bass und Gitarre, das von einem sich ständig wiederholenden Gitarrenriff und seichtem Gegrowle vervollständigt wird. Einfach, hat aber was und gefällt mir bei jedem Hördurchgang besser. Seicht ist eigentlich der Gesang auf der ganzen CD, was aber nicht am Sänger, sondern an der Aufnahme und der Abmischung liegt. Der Sänger kann noch so fest reinkreischen, er ist immer im Hintergrund und das auch noch etwas viel verhallt. Eine anständige Produktion hätte überhaupt der ganzen Scheibe nicht geschadet. Alles klingt sehr dumpf und zurückhaltend, was bei Black Metal nicht unbedingt von Vorteil ist. Nachdem der Song mit etwas Geknüppel und Gekreische gepaart mit Standardgitarrenbögen endet, folgt das eigentlich Grauen der Scheibe.

"If frozen fire falls" bietet zwar einiges an Abwechslung, allerdings wird solange auf einer nervtötenden Melodie herumgeritten, dass man am liebsten weiterdrücken möchte. Aber nicht nur dieser Gitarrenwahnsinn sondern der ganze Song ist ziemlich umsonst. Meinetwegen hätten sie ihn weglassen können. Ähnlich langweilig, jedoch nicht nervtötend, ist der dritte Song, darum würde ich jedem empfehlen, das Hören der Scheibe mit "Seven Gates" zu beginnen. Der Song ist irgendwie wirklich genial. Alleine schon die Melodie am Anfang, welche auch hier wieder etwas häufig wiederholt wird, der Knüppelpart, der Break in der Mitte… Irgendwie haben ja alle Lieder auf der Scheibe ihren eigenen Charme, und die Grenze zwischen nervig, langweilig und genial ist hier so dünn, dass manches, was einem an dem einen Tag gefällt, am nächsten schon ein Weiterdrücker ist. Aber auch umgekehrt ist alles möglich. So geteilter Meinung bin ich eher selten, und langsam bekommen ich das Gefühl an Schizophrenie zu leiden. Darum schliesse ich meine Kritik jetzt mit den Worten: Wer auf old school Black Metal mit viel Melodie steht und nicht vor etwas dumpfem Sound zurückschreckt, der soll doch am besten selbst einmal in das Album reinhören.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Schwarzdorn Production

Veröffentlichung

4/2006

Format

CD

Land

Genre

Black Metal