Viel Abwechslung wird ohne Frage geboten. Jedoch klingt "Egotheism" für mich eher nach sehr modernem Thrash Metal mit Versatzstücken vom Death Metal. Will heissen, die Scheibe ist verhältnismässig sehr hochwertig produziert und der Sound drückt gut. Kritiker mögen das als klinisch oder glattgebügelt bezeichnen, was auch nachvollziehbar wäre. Spieltechnisch sind die Jungs sehr fit und Sänger Jouni kann sich mit seiner Leistung auch sehen, respektive hören lassen. Die Songs selbst haben dann eine gehörige Portion Groove und sind sehr eingängig - nur irgendwie mag da keine rechte Progstimmung aufkommen. Dafür fehlen die grossen Überraschungen, die Wendepunkte oder verschrobenen Rhythmen. Und irgendwie bieten Clock Paradox auf der Scheibe auch nichts, was man so noch nie in seinem Leben gehört hat. Nein, progressiv ist "Egotheism" nicht, aggressiv schon.
Das soll aber nicht heissen, dass das Album schlecht ist. Wer sich nach der Arbeit mal 40 Minuten lang die Gehörgänge durchpusten lassen möchte, ist hier gut beraten. Dieses Debüt macht durchgehend Laune! Die Spielzeit ohne einen Ausfall zu produzieren, ist für andere Bands der Grössenordnung nicht selten ein Ding der Unmöglichkeit. Einen zukünftigen Klassiker hat man hier nicht vor sich, aber das muss ja auch nicht immer sein. Guter, grundsolider, auf den Punkt gespielter und harter Modern Thrash Metal darf es ja auch mal sein.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Inverse Records |
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Veröffentlichung |
3/2013 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Thrash Metal |