Langweilig wird einem beim Hören von "Delusional Noise" sicher nicht. Eher braucht man etliche Anläufe um mit der Scheibe warm zu werden. Den Anfang macht so ein richtig schön thrashiges Riff, das aber leider vom unpassenden Gegrowle zerstört wird. Da hatte ich schon Angst, dass der Gesang alle Songs dominiert, aber richtig gegrowlt wird dann eher selten. Hauptsächlich gibt es Thrash Metal und Hardcore-typisches Geschrei und verzerrte Stimmen aus dem Hintergrund, was schon viel besser passt.
Von den Instrumenten her dominieren technisch ausgereifte und fette Riffs mit melodiösem Touch und auch dementsprechende Schlagzeugteile. Nur selten lassen die Finnen durchklingen, dass auch dieses Genre dem Heavy Metal entsprungen ist. Aber diese seltenen Einlagen lockern das Ganze schön auf. Es macht die Songs etwas runder und leichter anzuhören, als wenn immer nur Stress vorherrscht. In "Seduction" findet sich dann zum Beispiel auch noch ein recht schöner, akustischer Part, der zwar zum Rest nicht so ganz passen will, aber einen wieder aufhorchen lässt, wenn man meint jede Stilrichtung der Band bereits gehört zu haben. Mit den letzten zwei Stücken lehnen sie sich dann noch einmal weit aus dem Fenster. Das eine Lied ist noch ziemlich extrem und vom Geschrei her direkt nervig und der Titeltrack geht eher in die Richtung Ambient und wird dann immer intensiver.
Man hört auch raus, dass die Jungs nicht erst zur Formierung von The Undivine 2005 das erste Mal ein Instrument in Händen hielten. Die Mitglieder spielten schon in zahlreichen anderen Truppen und beherrschen ihre Waffen. Allerdings scheinen sie diese Band letztes Jahr nach einer Single, zwei EPs und zwei ganzen Alben aufgelöst zu haben.
Mein Fazit: Sperrig und nicht gerade leicht zugänglich, aber trotzdem gut.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
|
Label |
Inverse Records |
|
Veröffentlichung |
3/2013 |
|
Format |
CD |
|
Land |
|
|
Genre |
Hardcore |