Selbst harmlos anmutendes Gezupfe blüht zum psychedelischen Horrorerlebnis auf, während mächtige, postige Gitarrenwände dem Zuhörer die Luft zum Atmen rauben. Eine solch erdrückende und fassungslose Atmosphäre hätte ich nicht erwartet. Wie gewohnt groovt der Dreier mit den tonnenschweren und zähflüssigen Riffs alles platt was in die Quere kommt. Ein manisch-depressiver Fredy Rotter schreit sich in bester Hardcore-Manier die Lunge aus dem Leibe, während verstörende Rückkopplungen die Endzeitstimmung einläuten.
Das exzessive Basler Trio tritt voll in die Magengrube und die unheimliche Energie und Intensität der Gitarren drücken dich erbarmungslos gegen die Wand. Attribute wie Core und Doom sind gewichtiger denn je und drohen dich zu zermalmen. Es wird aber ausreichende Hartnäckigkeit vorausgesetzt, bis man die umhüllende Sperrigkeit des Klangraums durchbrochen hat. Es lohnt sich. Zatokrev hat zumindest meine hohen Erwartungen erfüllt. Ein kleiner Wermutstropfen: schade, dass es diesmal kein tschechisches Stück gibt.
Ausserhalb der Schweiz wohnhafte und Vinylfetischisten müssen sich noch bis anfangs 2007 gedulden. Übrigens findet am 16. Dezember im Hirscheneck in Basel die Plattentaufe statt, erstmals mit dem Franzosen Stench als Verstärkung an der Klampfenfront. Man darf gespannt sein.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Czar of Crickets |
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Veröffentlichung |
11/2006 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Hardcore |