Schon bald veröffentlichen Frau Fluss und Herr Berg ihr Drittwerk. Doch vorerst werfen wir ein Auge oder besser ein Ohr auf das im letzten Jahr veröffentlichte Zweitalbum des geheimnisvollen Duos, das nach Ashtar bereits die zweite Schweizer Black Metal Truppe ist, die in der Genre-untypischen Konstellation aus Mann und Frau im Duett auftritt. Während Berg komponiert und Instrumente beisteuert, kommt das Textkonzept von Sängerin Fluss.
So schaffen die beiden eine Symbiose aus Black Metal, Post Black Metal à la Ghost Bath und vermengen damit den Übergang aus Barock und Klassik mit Anekdoten von Carl Philipp Emanuel Bach oder Haydn. Neben dem Donnerwerk, das von J eingetrommelt ist, unterstützte Vindsval von Blut Aus Nord mit seiner Stimme und damit auch mit der einmaligen Marke von Blut Aus Nord. Zurecht dürfte damit die Aufmerksamkeit auf Aara gelenkt werden.
Die Gitarrenarbeit, die komplexen Liedstrukturen und die sich Takt um Takt aufbauende Stimmung sind typisch für Aara. Trotz vertrackter Herangehensweise bleibt viel Melodie aus dem dichten Geschrammel hängen. Der Gesang strotzt an Reverb und Hall, wie das den Blackgaze-nahen Formationen häufig anhaftet. Bei Aara passt das für einmal ganz gut. Gegenüber dem etwas verwaschenen Debut ist «En Ergô Einai» denn auch deutlich differenzierter produziert. Das raubt dem Werk allerdings keinerlei Atmosphäre und lässt im Gegenteil die Komplexität der Stücke besser erforschen. Alles, was es braucht, ist da. Nur der ganz gewaltige Übersong lässt in der knappen halben Stunde auf sich warten.
Die bereits veröffentlichten Ausblicke auf das kommende Drittwerk lassen aber hoffen, dass Aara im gleichen Stil zum Olymp des Schweizer Post Black Metal aufsteigen und der ersehnte Übersong ins nächste Album findet.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Debemur Morti |
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Veröffentlichung |
4/2020 |
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Format |
CD |
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Land |
Schweiz |
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Genre |
Black Metal |