Track Nummer 1 vereinigt ein überlanges, vor Epik triefendes Intro und einen ersten Einblick in die nachfolgende musikalische Welt des Herrn Müller. Was, ‚triefend’ ist ein negativ konnotiertes Adjektiv? Ich weiss. Absicht. An den Intros muss also noch gearbeitet werden. Vielleicht einen Gang zurückschalten was symphonischen Pomp angeht, denn die folgenden Tracks wollen ganz und gar aus dieser Schleimigkeit ausbrechen. Das tun sie mit gut gelungenen Gitarrenriffs in gängiger Pagan / Metal Manier. Sunuthar bricht dementsprechend nicht aus der Allgemeinheit der felltragenden Methornschwenker aus. Nennbare Parallelen zu XIV Dark Centuries, Asenblut, Arkona, Abinchova und weiteren Bands, die anders heissen, aber durchweg sehr ähnliche Musik feilbieten, finden sich zu Hauf. Leider kann Simon sich auch mit seinem überwiegenden Gebrauch von Schweizerdeutsch in den Lyrics nicht besonders aus der Menge hervorheben.
Anstandsloses Mitmachen ist aber nicht gleich ein Hinweis auf kreative Unfähigkeit. Zwar gehen mir die synthetischen üblichen Folkmetal-Instrumente hier sehr schnell auf den Geist und die Drums kommen hörbar aus der Steckdose, trotzdem stechen aber vor allem die akustischen Gitarrenparts sehr positiv hervor. Hier wird fein gezuppelt und gezippelt, wie man es beispielsweise auch bei Folk-Geheimtipps aus dem russischen Sprachraum kennt. Sehr schön!
Simons Stimme stellt sich ferner als überraschend verwandt mit dem Gesangsorgan des Rammsteinfrontmanns Till heraus. Vor allem in den cleanen Parts. Die Growls und Screams wirken sehr dünn und herausgepresst. Es fehlen Druck und Elan, die auch vom blechernen, oberflächlichen Drumcomputer nicht nachträglich eingefügt werden können.
Im Grossen und Ganzen ist "Aus Auter Zyt" nicht unbedingt mies. Aber auch kein Kracher. Ein guter erster Versuch und ein Beweis musikalischen Könnens. Aber leider mangelt es komplett an Eigenständigkeit und Charakter.
Albuminfo
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Punkte |
2/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
10/2011 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Folk Metal |
