Eigentlich ist es ja eine sehr löbliche Sache, wenn sich ein Label aus Mitteleuropa (in diesem Fall Eisenwald) ein paar Perlen aus Übersee oder Down Under lizensiert, um sie in unseren Breitengraden vor die Säue zu werfen. Leider ist das vorliegende Album bei weitem keine Perle, sondern lediglich unterer Durchschnitt von Black Metal Punk.

Naja, da Eisenwald vor knapp zwei Jahren Nazxuls aktuelles Album "Iconoclast" veröffentlichten, lag es wohl irgendwie auf der Hand, auch die alten Werke wieder hervor zu kramen. Nazxul werkeln nämlich bereits seit 1993 im Underground von Sydney und "Totem" ist ihr Debutalbum von 1995. Gute 15 Jahre später ist das Album nun also auch hier zu erhalten und ich finde, es lohnt sich nicht wirklich. Der Gesang nervt spätestens ab dem zweiten Stück, so monoton sind die ständig gleichen Effekte, die wohl dämonisch klingen sollen, aber das hat man doch schon oft genug gehört. Für ein einzelnes Stück mag das vollkommen in Ordnung sein, aber über mehrere Titel hinweg ist es einfach vorhersehbar und langweilig.

Unvorhersehbar ist dagegen der Stil der einzelnen Lieder. Was die Stimme wohl zusammenhalten soll, gelingt den Instrumentalisten keinesfalls. Mal haben wir eher nordisch orientierten Black Metal der frühen Schule (z.B. bei "Unearthed"), dann wieder (frühe) Dimmu Borgir orientierte Keyboarddudeleien ("Admidst The Flames") oder einfach nur punkiges Gebolze ("Hatred").

Ok, wenn man die Entstehungszeit bedenkt, mag das ja gehen, aber es ist nunmal einfach kein 1995 mehr. Die Zeiten sind vorbei und vorüber.

Auch der Sound ist ein zusammengestückeltes Etwas, man merkt auch hier deutlich, dass das Album nicht am Stück entstanden ist. Da "Totem" also bei weitem nicht mit den Norwegischen Klassikern seiner Zeit mithalten kann, sehe ich auch nicht ein, wer das hier und jetzt brauchen sollte.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Eisenwald

Veröffentlichung

4/2011

Format

CD

Land

Genre

Black Metal